Bild nicht mehr verfügbar.

"Heidi" ist tot - ihr Leben war etwas unruhiger, als dies Zoo-Opossums normalerweise beschieden ist.

Foto: AP/Sebastian Willnow/dapd

Leipzig - Das weltberühmt gewordene schielende Opossum "Heidi" aus dem Leipziger Zoo ist tot. "Heidi" war im Februar im US-Fernsehen als Oscar-Orakel aufgetreten. In der "Jimmy Kimmel Live!"-Show des Senders ABC wurde an drei Abenden das Opossum gezeigt, wie es seine Pfote vor verschiedenen Schauspielern und den nominierten Filmen hob. Dies wurde jeweils als Vorhersage gewertet - die Trefferquote lag naturgemäß im statistischen Rahmen.

"Heidi" war ein Virginia-Opossum (Didelphis virginiana), diese Tiere kommen von Mittelamerika bis in den Süden Kanadas vor. Damit sind sie die Beuteltier-Spezies, die sich am weitesten nach Norden ausgebreitet hat, seit sich die Landbrücke zwischen Nordamerika und dem lange Zeit isolierten Südamerika, dem Ursprungsgebiet der Beutelratten, vor etwa drei Millionen Jahren schloss. "Heidi" selbst stammte aus einer Tierstation in North Carolina, wo das verwaist aufgefundene Tierbaby aufgezogen worden war, und kam über einen dänischen Zoo nach Leipzig.

"Heidi" sei am Mittwoch eingeschläfert worden, teilte der Leipziger Zoo mit. Ihr "Allgemeinzustand" habe sich in den letzten Tagen derart verschlechtert, dass die Verantwortlichen ihr Leiden und Schmerzen ersparen wollten. Mit dreieinhalb Jahren war "Heidi" noch nicht sonderlich alt: In Zoos können Virginia-Opossums bis zu fünf Jahre alt werden. In freier Wildbahn, wo die bis zu einem halben Meter langen Allesfresser nachts auf Beutesuche gehen, sind die Lebensumstände etwas stressiger und die Tiere erreichen ein Alter von nur zwei bis drei Jahren. "Heidi" ihrerseits war lange Zeit übergewichtig - Fettablagerungen im Kopfbereich, die Druck auf die Augäpfel ausübten, könnten auch eine mögliche Ursache für ihr Schielen gewesen sein. (APA/red)