In Österreich richten sich die Proteste der Web-Rebellen von Anonymous u.a. gegen die im April 2012 in Kraft tretende Vorratsdatenspeicherung. So sollen in Zukunft eine Reihe von Kommunikationsdaten der Bürger (Handy, Internet, etc.) generell für ein halbes Jahr gespeichert werden und zu Ermittlungszwecken zur Verfügung stehen. Das Missbrauchsrisiko sei groß. Eine Chronologie der Anonymous-Aktionen in der Alpenrepublik:

1. Juli 2011: Die Internetseiten der SPÖ und der FPÖ werden gehackt. Statt der Startseite der Sozialdemokratischen Partei Österreichs ist das Logo von Anonymous zu sehen. Die Beschädigung der Seite macht teils eine Neuprogrammierung notwendig. Benutzerdaten werden gekapert. Auch die Seite der Freiheitlichen ist nicht erreichbar.

11. Juli 2011: Die FPÖ-Seite wird erneut von Hackern gekapert. Auf der Startseite ist ein geflügeltes Pony zu sehen, unter dem "Pwned" (Kurzform von "powned", zu Deutsch "erwischt") steht.

22. Juli 2011: Diesmal werden die GIS-Seiten (Gebühren Info Service) gehackt. Auf der Startseite der GIS ist das Logo von Anonymous sowie ein blaues Pony zu finden. Außerdem publiziert Anonymous einen "kleinen Auszug" privater Adressen inklusive Geburtsdaten von ORF-Gebührenzahlern aus den Reihen der Polizei und des Innenministeriums. Insgesamt kommen 214.000 Datensätze abhanden, darunter 96.000 mit Konten-Daten.

28. Juli 2011: Auch die Grünen sind nun Opfer der Hacker. Diese verschaffen sich Zugriff auf 13.000 Login-Daten sowie die Daten von Unterstützern öffentlich zugänglicher Online-Petitionen. Allerdings distanziert sich der Anonymous-Ableger AnonAustria von der Attacke.

26. September 2011: Der Österreich-Ableger der Gruppe, AnonAustria, stellt die Daten von rund 25.000 Polizisten ins Netz. Laut dem Innenministerium stammen diese von einem polizeinahen Verein. AnonAustria behauptet via Twitter, dass die Informationen den Hackern "zugespielt" wurden.

28. September: Die Web-Rebellen finden Daten von bei der Tiroler Gebietskrankenkasse versicherten Personen und machen dies öffentlich. Unter den Betroffenen sind Schlagersänger Hansi Hinterseer, Schauspieler Tobias Moretti und Skifahrerin Nicole Hosp. AnonAustria betont, das Material - angeblich handelt es sich um rund 600.000 Daten - nicht durch einen Hack erhalten zu haben. Man sei "zufällig darüber gestolpert". (APA)