Tempo 30 kommt in allen Wiener Wohngebieten.

Foto: Manfred Sauke/GNU

Die rot eingefärbten Gebiete entsprechen dem derzeitigen Wiener Tempo-30-Zonennetz. In den nächsten Jahren sollen auch große Teile der Bezirke 2, 19, 21, 22 sowie vereinzelte Gebiete im Süden Wiens hinzukommen.

Karte: wien.gv.at

Wien - Die Tempo-30-Offensive für Wohngebiete, die im rot-grünen Koalitionsabkommen vereinbart wurde, werde nun umgesetzt, bestätigt der Verkehrssprecher der Grünen Wien, Rüdiger Maresch, in einer Aussendung.

In einem Großteil der städtischen Wohngebiete ist eine Geschwindigkeitsbegrenzung von 30 km/h schon jetzt vorgeschrieben. Nun soll dies auch in den restlichen dicht verbauten Gebieten umgesetzt werden.

Betroffen sind davon hauptsächlich Gegenden in den Bezirken Leopoldstadt, Döbling, Floridsdorf und Donaustadt sowie vereinzelte Gebiete im Süden Wiens. Von der Regelung ausgenommen sind lediglich Straßen mit erhöhter Verkehrsbedeutung (wie Autobahnen, Schnellstraßen, Bundesstraßen und Hauptstraßen).

Stadt will Kosten übernehmen

"Wir wollen damit eine Verbesserung der Lebensqualität durch weniger Lärm und Abgase und gleichzeitig eine Erhöhung der Verkehrssicherheit erreichen. Denn jeder Verletzte oder Tote im Straßenverkehr ist einer zuviel", betonte Maresch.

Die Stadt Wien hat den Bezirken angeboten, einen Großteil der Kosten für die Umsetzung der Tempo-30-Regelung in Wohngebieten zu übernehmen. Die technische Realisierung solle in den nächsten beiden Jahren geschehen. "Wir rechnen damit, dass die BezirksvorsteherInnen dieses Angebot annehmen und weitere Schritte in Richtung mehr Lebensqualität im Grätzel setzen", so Maresch.

ÖAMTC gegen Tempo 30

 

Der ÖAMTC ist gegen eine weitere Ausdehnung der Tempo-30-Zonen in Wien. Das hat der Autofahrerclub am Mittwoch in einer Aussendung bekräftigt. "Flächendeckende 30er-Zonen haben den Nachteil, dass Stellen, bei denen besondere Gefahrensituationen wahrscheinlicher sind, nicht klar hervorstechen", warnte ÖAMTC-Jurist Martin Hoffer.

"Je mehr eine 30er-Zone von Verkehrsteilnehmern als nicht notwendig empfunden wird, desto häufiger wird die Bestimmung auch übertreten", zeigte sich ÖAMTC-Jurist Hoffer überzeugt: "In der Folge ist zu befürchten, dass gerade an solchen Stellen vermehrt gemessen und abkassiert wird - so wie dies schon in den bisherigen 30-er Zonen der Fall ist." (red, derStandard.at, 28.9.2011)