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Dieses Bild wurde vom Verein "Saudi Women for Driving" veröffentlicht

Foto: Saudi Women for Driving via Change.org, Eman Al-Nafjan/AP/dapd

Hamburg/Wien - Ein saudi-arabisches Gericht hat eine Frau wegen Autofahrens zu zehn Peitschenhieben verurteilt. Das berichtet "Spiegel Online" unter Berufung auf die Nachrichtenagentur AP und den britischen Sender BBC. Demnach teilten die Aktivistin Samar Badaw und die Aktivistinnen-Gruppe Women2Drive mit, Shaima Ghassaniya sei am Dienstag für schuldig befunden worden, ohne Erlaubnis der Regierung am Steuer gesessen zu haben.

Das Verbot im Königreich stützt sich auf Edikte konservativer Religionsgelehrter, ist aber nicht gesetzlich kodifiziert. Es ist das erste Mal in Saudi-Arabien, dass eine Frau wegen des Verstoßes gegen das Fahrverbot offiziell von einem Gericht verurteilt wird. Bisher wurden zwar andere Saudi-Araberinnen zwar teilweise für mehrere Tage festgenommen, bestraft wurden sie aber nicht.

Außer der nun verurteilten Shaima Ghassaniya warten nach Angaben der Aktivistinnen noch zwei andere Frauen auf ihren Prozess wegen Autofahrens. Eine von ihnen, Najalaa Harriri, berichtete, sie habe das Auto steuern müssen, um sich besser um ihre Kinder kümmern zu können.

Erst vor zwei Tagen hatte König Abdullah Verbesserungen bei den Frauenrechten versprochen: So sollen etwa Frauen künftig das aktive und passive Wahlrecht erhalten, wenn auch nur auf kommunaler Ebene. Bei den für 2015 angesetzten Kommunalwahlen soll die Entscheidung des Monarchen zum ersten Mal greifen. (APA)