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Die Struktur des Monuments ist "einwandfrei".

Foto: Jacquelyn Martin/AP/dapd

Washington - Washington bekommt keinen schiefen Turm, die Einheimischen und die Besucher der US-Hauptstadt werden sich in nächster Zeit aber an den Anblick von Fassadenkletterern an dem ehrwürdigen Denkmal in Form eines weißen Obelisken gewöhnen müssen. Das knapp 170 Meter hohe Gebäude war bei dem Erdbeben an der US-Ostküste am 23. August beschädigt worden und ist seither geschlossen.

Bob Vogel, Superintendent der zuständigen National Mal and Memorial Parks, gab am Montag Entwarnung. Die Struktur des Washington Monument sei einwandfrei, "und es bewegt sich nirgendwohin". Zur weiteren Feststellung des Schadensausmaßes würden sich aber bis Mitte Oktober unter anderem Experten an der Außenseite abseilen und wieder hinaufklettern. Wann das Washington Monument mit seinen Stars-and-Stripes-Flaggen rundherum nach den Instandsetzungsarbeiten wieder für die Öffentlichkeit zugänglich sein wird, ist noch unklar.

Bei dem heftigsten Erdbeben an der US-Ostküste seit 1897 mit einer Stärke 5,8 musste das Denkmal evakuiert werden. Niemand wurde verletzt.

Risse festgestellt

Danach wurden vor allem an der Spitze des Bauwerks, dem Pyramidion, größere Risse in Gemäuer und Mörtel von bis zu 3,2 Zentimeter festgestellt. Durch die Spalten ist unter anderem beim Unwetter rund um den Hurrikan Irene wenige Tage nach dem Beben erheblich Wasser eingedrungen. Der Aufzug funktioniert auch nur teilweise. Der Turm ist mit Zäunen abgesperrt.

Nun sollen das weithin sichtbare Denkmal und die darin befindlichen Ausstellungsstücke vom Wetter geschützt und die Reparaturarbeiten vorangetrieben werden, bis das Wahrzeichen in Erinnerung an den ersten US-Präsidenten George Washington wiedereröffnet werden kann. "Das Washington Monument ist ein nationales Gut, das die Amerikaner mit Stolz besuchen", sagte Vogel. Sicherheit habe aber Vorrang.

Das Monument auf der National Mall südlich des Weißen Hauses ist die höchste Obelisken-Struktur der Welt. Es wurde zwischen 1848 und 1884 errichtet. Bis zum Bau des Eiffelturms in Paris 1889 war es überhaupt das höchste Bauwerk der Welt. Der Farbwechsel des Marmors mitten im Gebäudes deutet auf einen längeren Baustopp hin. (APA)