Wien - Bis zu diesem Jahr war sie die einzige bedeutende Formalität, die Studienanfänger an österreichischen Universitäten einzuhalten hatten: die Inskription im Rahmen der Zulassungsfrist. Die ist jetzt jedoch nur für all jene möglich, die sich bis 31. August bei der erstmals verpflichtenden Voranmeldung für das Studienfach ihrer Wahl registriert haben. Wie ein Rundruf bei den Hochschülerschaften der einzelnen Unis zeigt, werden für Studieninteressenten, die sich falsch oder gar nicht vorangemeldet haben, gemeinsam mit den Rektoraten "Kulanzlösungen" gefunden.

60 Fälle in Graz

An die Hochschülerschaft der Uni Graz haben sich bereits etwa 60 Leute gewandt, die bei der Voranmeldung einen Fehler gemacht hatten und nun bei der Zulassung scheiterten. "Wir haben in jedem Fall versucht, mit dem Rektorat Kulanzlösungen zu finden, was uns in den meisten Fällen auch gelungen ist", so Stefan Thum (Fachschaftslisten), Vorsitzender der ÖH Graz. Bei Personen, die die Voranmeldung gänzlich verpasst haben, schätzt Thum eine Lösung als "schwierig" ein. Aufgrund der "umfassenden Berichterstattung im Vorfeld" rechne er jedoch nicht mit derartigen Fällen.

Salzburg ist kulant

An der Uni Salzburg wird mit diesen Fällen zumindest bis 30. September "sehr kulant umgegangen", so ÖH-Salzburg-Vorsitzender Simon Hofbauer (Grüne und Alternative StudentInnen, GRAS). "Wir gehen davon aus, dass bis dahin wahrscheinlich fast alle aufgenommen werden können." An den Unis in Wien und Innsbruck hat es laut den jeweiligen Hochschülerschaften bisher eine "marginale" Anzahl an Fällen gegeben, um die 15 Leute haben sich jeweils gemeldet.

Uni Wien: "Regeln sind klar"

Laut ÖH Uni Wien werden es jedoch "täglich mehr", da viele erst beim Gang an die Uni zur Inskription merken, dass etwas schief gelaufen ist. Man sei jedoch im ständigen Kontakt mit dem Rektorat, was eine Sprecherin bestätigt. Der nächste Gesprächstermin sei Anfang dieser Woche, derzeit seien dem Rektorat aber "keine offenen problematischen Einzelfälle bekannt". "Die Regeln sind klar, transparent kommuniziert und für alle gleich."

Unterschiedliche Zulassungsfristen

Die Zulassungsfrist endet an jeder Uni unterschiedlich. Während für all jene, die den Aufnahmetest an der Medizinischen Universität Wien bestanden haben, die Frist bereits am 30. September endet, bleibt Studenten an den Unis Salzburg, Innsbruck und Linz sowie der Vetmed Wien und der MedUni Graz noch ein Monat länger (bis 31.10.) Zeit. An der MedUni Innsbruck endet die Inskriptionsfrist am 3. Oktober, vier bzw. fünf Tage später an der WU Wien und der Wiener Boku. An der Uni Wien und der Montanuni Leoben können sich Studenten bis zum 14. Oktober einschreiben, an der Uni Klagenfurt sowie der TU und der Uni in Graz bis 21. Oktober. Der 28. Oktober ist für Interessenten an der TU Wien der letztmögliche Inskriptionstag.

Nachfrist bis 30. November

Obwohl Studentenvertreter angehenden Studierenden empfehlen, sich noch bis Ende September zu inskribieren, um sich problemlos online für Lehrveranstaltungen anzumelden, ist Unentschlossenen österreichweit eine Nachfrist bis 30. November gegeben. Erst dann werden die Unis ihre fixen Studienanfängerzahlen wissen. Die Voranmeldung hatte nämlich, so die Unis unisono, nicht die gewünschte Planbarkeit gebracht. Die Vizerektoren, die nach Ende der Voranmeldefrist im "Forum Lehre" zusammengetroffen sind, schlugen deshalb bereits eine Vorverlegung der Zulassungsfrist um zwei Wochen vor Semesterbeginn vor. Der fällt an den österreichischen Universitäten heuer auf Samstag, den 1. bzw. Montag, den 3. Oktober. (APA)