München - Daimler hat nach gut einem Jahr grünes Licht für eine gemeinsame Lastwagen-Firma mit der chinesischen Foton Motors bekommen. Die Behörden im Fernen Osten hätten die Pläne für das Joint Venture zum Bau von mittleren und schweren Lkw genehmigt, teilte der Stuttgarter Konzern am Montag mit. "Wir sind künftig mit 50 Prozent an Beijing Foton Daimler Automotive beteiligt und werden dadurch unsere ohnehin schon starke Position auf dem chinesischen Markt weiter festigen", erklärte Daimler-Chef Dieter Zetsche.

Foton baut derzeit Kapazitäten auf, um künftig jährlich 160.000 Lastwagen über sechs Tonnen produzieren zu können. Im vergangenen Jahr lag der chinesische Gesamtmarkt für solche Fahrzeuge bei 1,2 Millionen Stück. Bis Ende des Jahrzehnts sollen es Schätzungen zufolge 1,5 Millionen sein.

Foton und Daimler rüsten sich bereits für eine Expansion. "Beide Partner werden Auman, die Lkw-Marke von Foton, als Plattform zur Ausweitung des Geschäfts in China nutzen und weitere Möglichkeiten einer Zusammenarbeit in anderen Ländern prüfen", erklärte Foton-Chef Wang Jingyu. "Wir werden mit Foton Motor unsere Marktkenntnisse in China und den übrigen asiatischen Ländern in das Joint Venture einbringen."

Daimler-Nutzfahrzeugchef Andreas Renschler zeigte sich erleichtert, dass die Behörden nach zähem Ringen die Allianz durchgewunken haben. "Die Flexibilität, Beharrlichkeit, Geduld und das interkulturelle Verständnis beider Parteien haben entscheidend dazu beigetragen, dass wir diese Partnerschaft aufbauen konnten und endgültig grünes Licht bekommen haben."

Rückrufaktion in den USA

Auslaufender Diesel zwingt Daimler in den Vereinigten Staaten zu einem Massenrückruf von Lastwagen. Insgesamt müssen 73.000 Fahrzeuge der Konzernmarken Freightliner, Sterling und Western Star in die Werkstätten, um ein mögliches Leck in der Kraftstoffleitung abzudichten. Betroffen sind sieben Modelle, die zwischen 2003 und 2007 gebaut wurden.

Die US-Verkehrssicherheitsbehörde NHTSA veröffentlichte den Rückruf am Montag auf ihrer Website. Für den Lastwagenbauer mit seinen vergleichsweise geringen Stückzahlen handelt es sich um eine große Aktion. Zu allem Überfluss muss Daimler auch noch mehr als 1.800 Busse seiner Tochter Thomas Built wegen Problemen mit der Abgasanlage unter die Lupe nehmen. (APA)