Klagenfurt - Der Kärntner Steuerberater Dietrich Birnbacher wehrt sich gegen die Vorwürfe, die gegen ihn im Zusammenhang mit seinem Millionenhonorar für seine Beratungstätigkeit für das Land Kärnten beim Verkauf der Hypo Alpe Adria erhoben werden. Er habe sich auf die von der Landesholding (KLH) in Auftrag gegeben Gutachten verlassen, die sein Honorar als angemessen ausgewiesen hatten, ließ er am Sonntag über seinen Rechtsanwalt Richard Soyer wissen. Den Vorwurf der Parteienfinanzierung wies Birnbacher zurück.

Die aus der Sicht Birnbachers positiven Gutachten seien von der KLH in Auftrag gegeben worden. Der Steuerberater kenne diese Gutachten erst seit 2009, dem Jahr, als in der Causa ein erstes - und später niedergelegtes - Verfahren seitens der Staatsanwaltschaft in Gang gesetzt wurde, erklärte Soyer.

Birnbacher will kooperieren

Nachdem der Steuerberater im Sommer 2011 vom aktuellen Gerichtsgutachten erfahren hatte, dass statt der geflossenen 6 Mio. Euro lediglich 200.000 Euro als angemessen bezeichnet, habe er sich im Juli von selbst die Staatsanwaltschaft gewandt. Dabei habe er "seine Wahrnehmungen zu dem gegenständlichen Sachverhalt klar und offen dargelegt", so Soyer.

Birnbacher habe bei der Anklagebehörde "eindeutig und nachvollziehbare Angaben zum derzeitigen Verbleib" des an ihn überwiesenen Honorars gemacht". "Die Geldflüsse sind offen gelegt worden, es hat keine Parteienfinanzierung gegeben", so Soyer. Die Staatsanwaltschaft veranlasste dennoch Kontosperren bei Birnbacher, um den verbleibenden Honoraranteil zu sichern. Sein Mandant wolle den "eingeschlagenen Weg der Kooperation mit den Ermittlungsbehörden" fortsetzen, so Soyer.

Der Rechtsanwalt betonte auch, dass Birnbacher das Millionenhonorar "zu keinem Zeitpunkt" gefordert habe. Vielmehr sei ihm "eine erfolgsabhängige Abgeltung" angeboten worden. Neben Birnbacher wird in dem Verfahren der Staatsanwaltschaft auch gegen KLH-Aufsichtsratsvorsitzenden und ÖVP-Landesarteichef Josef Martinz sowie gegen Holding-Chef Hans-Jörg Megymorez wegen des Verdachts der Untreue ermittelt. (APA)