Warschau - In der polnischen Hauptstadt Warschau hat sich ein 49-jähriger Mann am Freitagvormittag vor der Kanzlei von Regierungschef Donald Tusk selbst angezündet. Wie das Radio TOK FM berichtete, ist der Mann dank einer raschen Rettungsaktion noch am Leben. "Er wurde aber mit schweren Verbrennungen in ein Krankenhaus gebracht", erklärte der Sprecher der Warschauer Polizei, Maciej Karczynski, gegenüber dem Radiosender.

Offiziere des Büros für Regierungsschutz (BOR) verhinderten den Tod des Mannes, indem Sie das Feuer mit Decken löschten. Der Vorfall ereignete sich gegen 11.20 Uhr. Polizei und Feuerwehr konnten schnell zur Stelle sein, da sie sich für eine Übung in der Nähe der kanadischen Botschaft befanden. Trotzdem seien 50 Prozent der Haut des Mannes verbrannt, er befinde sich in einem "kritischen Zustand", so der Sprecher des Militärischen Medizininstituts, Piotr Dabrowiecki, gegenüber dem Fernsehsender Polsat News.

Laut BOR-Sprecher Dariusz Aleksandrowicz hinterließ der Mann einen Brief an den Premier, der sich nun in dessen Kanzlei befinde. Zuvor soll der Mann seinen Brief auch an Medien verschickt haben. In dem Brief, der bereits von der Polizei analysiert wird, soll der 49-Jährige von seinen finanziellen Problemen berichtet haben.

Premier Tusk, der sich auf einer Tour durch Polen befindet, kündigte an, dass er nach Warschau zurückkehren werde, um den Mann im Krankenhaus besuchen zu können. Seit Montag ist Tusk mit seinem "Tusk-Bus" in Polen unterwegs, um die Wahlkampagne seiner rechtsliberalen Regierungspartei PO (Bürgerplattform) für die bevorstehenden Parlamentswahlen zu unterstützen. (APA)