Bravo Pulcinella! ist an Kinder ab dem dritten Lebensjahr gerichtet.

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Zirkusbesuche können eine delikate Angelegenheit für Erwachsene sein, und zwar dann, wenn man ganz sicher nicht Manegenluft schnuppern will. Wenn man nicht vom freundlichen Clown hinausgebeten werden will.

Ein Platz weit hinten kann helfen, muss aber nicht. Diejenigen, die auf der sicheren Seite sein möchten, sollten ein Kleinkind mitnehmen und es sich am besten gleich demonstrativ auf den Schoß setzen. Aber es gibt ja auch Menschen, denen es gefällt, bei Zirkusspäßchen mitzumachen.

Im Kinderbuch von Brigitte Endres und Karsten Teich (Illustration) ist es ein kleiner Floh, der Zirkusblut in sich verspürt. Bravo Pulcinella! heißt es und ist an Kinder ab dem dritten Lebensjahr gerichtet. 

Feuer und Flamme für den Zirkus

Lange glaubt der Floh, das Publikum beklatsche begeistert seine tollkühnen Verrenkungen, die er auf einem Pferd vollführt. Oder er glaubt, der Elefant gehorche auf sein Kommando. Die Ernüchterung kommt rasch. Pulcinella ist am Boden zerstört.

Am Ende wird sie (natürlich) ihr Glück in einem Flohzirkus finden - und einen Mann fürs Leben: Theobald, den Superfloh. Endres und Teich zeigen sehr schön, wie Pulcinella Feuer und Flamme für den Zirkus ist.

Und im Mittelteil des Buches mag man ihr wünschen, dass sie doch noch als das erkannt wird, was sie ist: eine grandiose Künstlerin - und vielleicht der erste Floh, den man haben will. (Peter Mayr, DER STANDARD, Album, 24.9.2011)