Abu Dhabi - Demokratie gibt es in den arabischen Golfstaaten bisher nur in Ansätzen. In den Vereinigten Arabischen Emiraten (VAE), wo an diesem Samstag die Hälfte der Parlamentsmandate vergeben wird, erweitert sich nun ganz langsam der Spielraum der Mitwirkung.

In den Emiraten dürfen erstmals 129.000 Bürger wählen. Vor fünf Jahren, bei der ersten Wahl zum Föderativen Nationalrat - einer Art Parlament mit sehr beschränkten Machtbefugnissen - hatte es nur 6000 handverlesene Wähler gegeben.

Das wichtigste Wahlkampfthema ist diesmal der Nationalismus. Denn die VAE-Bürger sind im eigenen Land zur Minderheit geworden. Sie leben Seite an Seite mit libanesischen Managern, indischen Köchen, amerikanischen Professoren und philippinischen Hausmädchen, die alle dazu beitragen, dass die durch Öl reich gewordenen Einheimischen ein angenehmes Leben in Wohlstand führen können.

"Staatsbürger zuerst" und "Arbeitsplätze für Einheimische" lauten die Parolen der 460 Kandidaten, die sich um die 20 Mandate im Nationalrat bewerben. Zu den Kandidaten gehören 85 Frauen. Die andere Hälfte der insgesamt 40 Mandate wird vom Herrscher, Scheich Khalifa bin Zayed al-Nahyan, vergeben. (APA)