Lusaka - In Sambia (früher Nordrhodesien) haben sich während der Parlaments- und Präsidentenwahlen am Dienstag gewaltsame Zusammenstöße ereignet. Einige Stunden nach der Öffnung der Wahllokale kam es in Slums der Hauptstadt Lusaka zu Auseinandersetzungen, weil Anhänger der Opposition behaupteten, sie hätten Beweise für Wahlbetrug.

Augenzeugen berichteten, dass der Mann bereits ausgefüllte, manipulierte Wahlzettel transportiert habe. Anhängern des Oppositionskandidaten Michael Sata griffen daraufhin den Mann an und rissen Plakate des gegnerischen Präsidentschaftskandidaten, Rupiah Banda, von den Wänden, warfen mit Steinen um sich und blockierten Straßen im Armenviertel Kanyama. Ein Lastwagen und eine kleine Bar wurden in Brand gesetzt. Wie "Focus Online" berichtete, erklärte Cris Akufuna, Sprecher der Wahlkommission, dass die Berichte über ausgefüllte Wahlzettel nicht bestätigt seien.

"Situation sehr angespannt"

Bei einem weiteren Zwischenfall machten Wähler ihrem Ärger über die verspätete Öffnung der Wahllokale (aufgrund von technischen Pannen, Anm.) Luft. Laut Polizei wurden fünf Fahrzeuge in Brand gesetzt. Mittlerweile habe sich die Situation aber beruhigt.

"Heute früh war die Situation sehr angespannt", bestätigte ein Mitglied der Wahlkommission gegenüber der Zeitung "Lusaka Times". Durch den Einsatz von zusätzlichen Sicherheitsbeamten habe man die Lage aber schnell wieder beruhigen können.

Insgesamt sind fünf Millionen Bürger im südafrikanischen Binnenland zur Stimmabgabe aufgerufen. Erste Ergebnisse der Präsidentenwahl werden für Mittwochabend erwartet. (APA)