Wien - In der Causa "ÖBB-Inserate" sind am Dienstag weitere belastende Details aufgetaucht. So sollten aus dem Werbebudget des Unternehmens sieben Millionen Euro für Werner Faymann - damaliger SPÖ-Infrastrukturminister und heutiger Bundeskanzler, "reserviert" werden, das berichten die Regionalmedien Austria (RMA). Der frühere ÖBB-Chef Martin Huber wollte die Zahl am Dienstag  nicht kommentieren. Staatssekretär Josef Ostermayer (SPÖ), zuvor Faymanns Kabinettchef im Infrastrukturministerium, bestätigte aber bereits mehrmals, dass es Gespräche mit Huber über Imagekampagnen für die ÖBB gab.

Huber berichtete bei seiner Einvernahme beim Bundesamt für Korruptionsbekämpfung (BAK) von einem Treffen zwischen ihm, Ostermayer und ÖBB-Aufsichtsratschef Horst Pöchhacker. Dabei habe man Huber zu verstehen gegeben, dass er vom 23-Millionen-Werbeetat der Bundesbahnen für das Jahr 2008 "sieben Millionen für den Werner" reservieren soll. Huber habe laut RMA-Vorabmeldung der Behörde weiter gesagt, dass er in einer etwaige Imagekampagne für den damaligen Infrastrukturminister keinen Vorteil für die ÖBB gesehen und deshalb abgelehnt habe.

Der frühere Unternehmenschef bekräftigte am Dienstag seine "grundsätzliche Aussage", beim BAK als Zeuge wahrheitsgemäß ausgesagt zu haben. Da es sich um ein laufendes Verfahren handelt, wollte er keine weitere Stellungnahme abgeben. (APA)