Großflächiger Gifteinsatz
Zwei Jahre lang haben die Umweltschützer gegen die Ratten einen tödlichen Kampf geführt und Tonnen von giftigen Rattenpellets von Helikoptern aus abgeworfen. "Nach 200 Jahren der Besetzung durch Ratten gehört Campbell wieder den Seevögeln", erklärte Chris Carter, Umweltminister von Neuseeland. Campbell Island ist seit einigen Jahrzehnten unbewohnt, nachdem die neuseeländische Regierung auch die Wetterstation geschlossen hatte und die Insel 1998 zur World Heritage Site erklärt wurde.
Die subantarktischen Inseln wie das 700 Kilometer südlich von Neuseeland liegende Eiland war tausende Jahre lang eine Brutstätte von Seevögeln. Aufgrund der Isolation vom Festland konnten sich auf zahlreichen dieser abgeschlossenen Ökosysteme auch eigene seltene Spezies entwickeln. Dazu zählen etwa die flugunfähige Campbell-Krickente und die Cambell-Insel-Schnepfe, die nur durch Entfernen von der Insel vom Aussterben gerettet werden konnte. Die Rattenpopulation hatte auch die Sturmtaucher-Kolonie auf der Insel bis auf wenige Exemplare vernichtet.
Weitere Insel-Habitate in Gefahr
Insgesamt hat die Vernichtung der von Walfängern ungewollt eingeführten Ratten mehr als 1,4 Mio. Euro gekostet. Den Angaben der Regierung zufolge wurden mit Messgeräten und Sensoren auch die letzten verbliebenen Ratten tot gefunden. Zurzeit ist der Besuch der Insel wegen der Wetterlage, der Winter zieht ein, nicht möglich. Die ersten Forscher sollen im Südsommer, der Ende 2003/Anfang 2004 beginnt, die Insel betreten. Bis sich die Sturmtaucher-Kolonie aber wieder erholt, werden noch hunderte Jahre vergehen, meinen Experten.