Montage: Webstandard
Apples "iTunes Music Store" gilt als großer Erfolg. JournalistInnen und UserInnen sind von der legalen Möglichkeit Musik aus dem Internet zu laden begeistert (Der Webstandard berichtete ), die Musikindustrie war überrascht (Der Webstandard berichtete ). Apple freute sich in Pressemeldungen über in den ersten zwei Wochen mehr als zwei Millionen über das Internet verkaufte Songs (Der Webstandard berichtete ), woraufhin die Aktienkurse in die Höhe schossen.

Zahlen hinterfragt

Ein Blick hinter die Zahlen gibt jedoch ein für Apple weniger erfreuliches Bild. In Wirklichkeit gibt es nämlich gar nicht so viele UserInnen, errechnet ein Kolumnist von CNN/Money.

Zahlenspiele

Apple berichtete, dass die Hälfte der Songs als Album gekauft wurden. In der ersten Woche wurden ca. eine Million Songs heruntergeladen. Geht man davon aus, dass auf ein Album etwa zwölf Songs passen und dass eine Person ein Album kauft, kommen auf 500.000 heruntergeladene Songs etwa 42.000 KundInnen. Berechnet man durchschnittlich etwa fünf Lieder pro Person für die restlichen 500.000 Songs könnne noch mal etwa 100.000 UserInnen hinzugezählt werden. Insgesamt haben also in der ersten Woche etwas weniger als 150.000 Menschen Apples Dienst benützt.

Nicht sehr beeindruckend

Diese Zahlen erscheinen schon viel weniger beeindruckend, vor allem wenn sie mit der enormen UserInnenanzahl von anderen Diensten wie etwa Kazaa – die Tauschbörse feierte gerade einen Rekord (Der Webstandard berichtete) - verglichen werden.

Was passiert nach den ersten zwei Wochen

Apple berichtete also begeistert von mehr als zwei Millionen in den ersten zwei Wochen Songs über das Internet verkauften Songs. Zahlen für die dritte Woche wurden allerdings schon nicht mehr veröffentlicht, dies dürften nämlich nach dem ersten Hype massiv gesunken sein, folgert der Kolumnist Eric Hellweg.

Kaum Konkurrenz

Hinzukommt, dass es kaum legale Konkurrenz für Apple gibt, lediglich Emusic bietet auch eine Version für Apple an. Auch bei den illegalen Tauschbörsen ist die Auswahl für Apple-UserInnen bescheiden, zum Beispiel Limewire läuft auch unter Apple.

Kaum Gewinne

Weiters schreibt der Kolumnist, dass Apple für alle verkauften 99 Cents etwa 60 bis 65 Cents an die Musiklabels abgeben muss. So bleiben also 34 bis 39 Cent übrig, damit müssen auch die Infrastruktur- und Marketingkosten gedeckt werde. Der tatsächliche Gewinn dürfte also mager sein.(red)