Hannover/Köln - Ein Gemälde des Expressionisten Heinrich Campendonk (1889-1957) im Sprengel-Museum in Hannover ist als Fälschung entlarvt worden. "Ein bedauerlicher Verlust", sagte Museumsdirektor Ulrich Krempel am Freitag der dpa und bestätigte damit einen Bericht des "Kölner Stadt-Anzeigers" vom Freitag. Verantwortlich soll dieselbe Fälscherbande sein, die sich zurzeit in einem spektakulären Prozess in Köln verantworten muss.

Die Fritz-Behrens-Stiftung hatte "Die Katze in Berglandschaft" erst im Juni vergangenen Jahres für eine Mio. Euro erstanden und dem Museum als Dauerleihgabe zur Verfügung gestellt. Es habe damals nicht den geringsten Anlass gegeben, an der Echtheit zu zweifeln, sagte Krempel. Nun aber habe eine chemische Laboranalyse ergeben, dass das Bild unmöglich von Campendonk gemalt worden sein könne. Man werde den Kauf des Bildes rückabwickeln, teilte die Fritz-Behrens-Stiftung mit.

Seit dem 31. August müssen sich in einem der größten Kunstfälscherskandale der vergangenen Jahrzehnte vier Angeklagte vor dem Kölner Landgericht verantworten. Ihnen wird vorgeworfen, jahrelang gefälschte Bilder von Künstlern der Klassischen Moderne wie Max Pechstein, Max Ernst oder eben Campendonk in den internationalen Kunstmarkt geschleust zu haben. Dafür sollen sie fast 16 Mio. Euro kassiert haben. (APA)