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Eine Vogelschau in Ebensee. Seit Donnerstag werden wieder behördliche Fangbewilligungen ausgestellt.

Foto: APA/Killmeyer

Linz - Ab Donnerstag geraten die Singvögel des Salzkammerguts wieder ins Visier zahlreicher Brauchtumsanhänger: Bis zum 15. November stellen vier Bezirkshauptmannschaften die naturschutzrechtlichen Fangbewilligungen aus. Die Tierschutzorganisation "Vier Pfoten" will diesen jahrhundertealte Tradition weiter bekämpfen. Der Salzkammergut Vogelfang ist 2010 offiziell ins nationale Verzeichnis des immateriellen Kulturerbes der UNESCO eingetragen worden.

Die Tierschützer werfen den "Vogelquälern" und den zuständigen Behörden vor, mit diesen etwa 500 naturschutzrechtlichen Bewilligungen zu versuchen, das Bundestierschutzgesetz bewusst zu umgehen. Die Verfechter des Brauchtums im Salzkammergut fangen im Herbst Gimpel, Zeisige, Stieglitze und Fichtenkreuzschnäbel. Über die Wintermonate werden die Tiere in Käfigen gehalten, ausgestellt und nach einigen Monaten frei gelassen.

"Relikt aus dunklen Zeiten"

"Vier Pfoten" bezeichnet das als "Vogelquälerei" und beruft sich auf Gutachten von Fachleuten, wonach die Tiere einer hohen Stressbelastung sowie einer unmittelbaren Verletzungs- und Todesgefahr ausgesetzt seien. "Dennoch wurden Dutzende Anzeigen gegen die Vogelfänger in den letzten Jahren von den lokalen Behörden eingestellt oder gar abgewiesen. Wir werden so lange nicht ruhen, bis dieses Relikt aus dunklen Zeiten auch in Oberösterreich der Vergangenheit angehört", hieß es am Donnerstag. (red/APA)