Teheran - Ein milliardenschwerer Finanzbetrug im Bankensektor erschüttert den Iran. Präsident Mahmud Ahmadinejad forderte am Mittwoch von der Justiz eine "ehrliche" Untersuchung. Von dem Betrug im Umfang von rund 2,6 Milliarden Dollar (rund 1,9 Mrd. Euro) sind sieben Finanzinstitute des Landes betroffen, darunter eine der wichtigsten Banken.

Ahmadinejad forderte den Chef der Justizbehörden bei einer Rede in Erdebil auf, aufrichtige Menschen zu ernennen, um die Sache aufzuklären und die Schuldigen zu finden, "egal, ob sie zur Exekutive, zum Parlament, zur Justiz oder zum Klerus gehören". Er wies allerdings Anschuldigungen zurück, Mitglieder seiner Regierung seien in den Skandal involviert.

Iranische Medien hatten einen Brief veröffentlicht, den sie Ahmadinejas Berater und Büroleiter Rahim Esfandiar Maschai zuschrieben. Maschai soll darin den Finanzminister gebeten haben, die Geschäfte eines von den Justizbehörden "Herrn X." genannten Mannes zu ermöglichen. Mit Hilfe gefälschter Kreditdokumente soll dieser "Herr X." den gigantischen Betrug organisiert haben. (APA)