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Freie Sicht auf die bisher verhüllte Eingangsseite

Foto: APA/Jaeger

Wien - Der Wiener Stephansdom erstrahlt in neuem Glanz: Nach vier Jahren ist nun die Sanierung der Westfassade abgeschlossen worden, berichtete Dombaumeister Wolfgang Zehetner am Mittwoch in einer Aussendung des Vereins "Unser Stephansdom". Auch das Gerüst wurde schon abgebaut. Das heißt: Die Besucher haben ab sofort wieder freie Sicht auf die bisher verhüllte Eingangsseite des Gotteshauses.

Die Kosten für die Renovierung betrugen rund 3,5 Mio. Euro. In diese Summe nicht eingerechnet seien die Sanierungskosten für die Heidentürme und das Riesentor, da diese bereits in den 1990er-Jahren restauriert worden seien. Der Dombaumeister unterstrich in der Aussendung die Bedeutung der Westfassade: "An der Westfassade lassen sich die Entwicklung des Doms und die mittelalterliche Geschichte Wiens wie an wohl keinem anderen Denkmal der Stadt ablesen."

Gipskrusten entfernt

Insgesamt vier Jahre lang waren rund 20 Mitarbeiter mit der Sanierung beschäftigt. Diese wurde in zwei Phasen durchgeführt: Zuerst wurde der nördliche Teil in Angriff genommen, dann der südliche. Zunächst einmal wurden die verschmutzten Flächen gereinigt, um die unter den Schmutzkrusten verborgenen Schäden untersuchen zu können. Es wurden die Gipskrusten entfernt, die sich durch den sauren Regen auf dem Kalkstein gebildet hatten und eine Gefahr für die Bausubstanz darstellten.

Dies gilt als ein sehr zeitaufwendiges Unterfangen: "Mit diesem Lasergerät arbeitet ein Mann etwa eine Stunde lang, um einen Quadratdezimeter Stein zu reinigen", veranschaulichte Zehetner. Zudem musste die Dombauhütte absturzgefährdete Teile sichern und fehlende Partien ergänzen. Darüber hinaus wurden die Fugen zwischen den Steinen geschlossen, damit keine Feuchtigkeit ins Mauerwerk eindringen kann. Gereinigt und saniert wurden auch die Skulpturen der Fassade.

Auch wenn die Restaurierung der Westfassade nun abgeschlossen ist, gehen die Arbeiten am Dom weiter, betonte Zehetner. "Es wird immer notwendig sein, den Dom laufend zu restaurieren, denn gerade die fein ziselierte Steinoberfläche ist sehr empfindlich", unterstrich er. (APA)