Berlin - Die verschärften Kapitalvorschriften von Basel III sind nach den Worten des Generalsekretärs des Baseler Ausschusses für Bankenaufsicht nur für international tätige Banken gedacht. "Wenn ein Land sie auf alle Banken anwenden will, so kann es das tun. Jedes Land kann für sich entscheiden", sagte Stefan Walter der "Financial Times Deutschland" (Dienstagsausgabe).

Unter deutschen Banken gibt es Widerstand gegen eine allgemeine Anwendung. Der Deutsche Sparkassen- und Giroverband (DSGV) fordert, die verschärften Kapitalvorschriften von Basel III in Deutschland nur auf Großbanken anzuwenden. Auch der genossenschaftliche Bankenverbandes BVR hatte Ausnahmen von Basel III für die meist kleinen Volks- und Raiffeisenbanken gefordert. Basel III sieht im Kern schärfere Eigenkapitalanforderungen für Banken vor, damit die Institute künftige Finanzkrisen besser überstehen können. Basel III soll in den kommenden Jahren schrittweise eingeführt werden, um die Institute nicht zu überfordern.

Um Bankbilanzen künftig besser vergleichen zu können, will der Baseler Ausschuss künftig genauer hinschauen, wie europäische und US-Geldhäuser ihre Kreditausfallrisiken einschätzen und ob sie sich dabei an die Regeln halten. "Wir mischen uns mehr dahingehend ein, wie Banken ihre Aktiva im internen Ansatz bewerten. Wir sind gerade dabei, ein Testverfahren dafür zu entwerfen, das viel strenger sein wird als in der Vergangenheit" sagte Walter. (Reuters)