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Willi Ruttensteiner (re.), der das Team im Oktober 2005 schon für zwei Partien (0:1 in England, 2:0 gegen Nordirland) betreut hat, braucht Dietmar Constantini keine Ezzes mehr zu geben.

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Wien - Nicht ganz eine Woche nach der österreichischen Lösung - Dietmar Constantini bleibt Teamchef, obwohl sein Ende des Jahres auslaufender Vertrag wegen Erfolglosigkeit nicht verlängert wird - zog der Tiroler die Konsequenzen aus der vergeigten EM-Qualifikation. Der 56-Jährige einigte sich am Dienstag in einem persönlichen Gespräch mit ÖFB-Präsident Leo Windtner auf die sofortige Auflösung seines Vertrags. Er urlaubt ab sofort im ägyptischen Taucherparadies Sharm El-Sheikh am Roten Meer.

Die Lustreise mit dem Nationalteam nach Aserbaidschan (7. Oktober) und Kasachstan (11. Oktober) zur Erledigung der EM-Qualifikation bleibt Willi Ruttensteiner überlassen. Der technische Direktor des österreichischen Fußballbundes übernimmt interimistisch. Vermutlich wird auch noch das freundschaftliche Länderspiel gegen die Ukraine am 15. November unter die Ägide des 48-jährigen Oberösterreichers fallen.

Dies selbst dann, wenn die Verhandlungen mit Teamchef-Wunschkandidat Franco Foda schon früher positiv abgeschlossen werden können. Der 45-jährige Mainzer soll noch ganz gerne die Gruppenphase der Europa League als Trainer von Sturm durchmessen. Schon am Donnerstag steht die erste diesbezügliche Partie daheim gegen Lok Moskau an. Der ÖFB, der Foda aus seinem bis Sommer 2012 laufenden Vertrag wohl herauskaufen müsste, will sich erst wieder bei der Präsentation des neuen Mannes zu Wort melden. Es gebe auch noch andere Kandidaten als Foda.

Windtner wollte Constantini und Constantini wiederum seinem Amt nichts Schlechtes nachsagen. "Ich möchte im Namen des österreichischen Fußballs Didi Constantini herzlich für seinen Einsatz danken. Obwohl wir die gesetzten Ergebnisziele nicht erreicht haben, hat er frischen Wind gebracht und viele junge Spieler für das A-Team entwickelt. Er hat aber insbesondere alle Energie und viel Herz in seine Funktion als Teamchef gelegt", ließ der Präsident verlauten.

"Es war eine schöne Zeit als Teamchef, am meisten freut mich, dass wir eine Begeisterung bei den heimischen Fans rund um das Nationalteam auslösen konnten, die für mich meine Ära auszeichnen wird. Besonders möchte ich meinem Betreuerstab und allen ÖFB-Mitarbeitern danken", sagte der scheidende Trainer.

Constantini, der das Nationalteam zuvor schon zweimal interimistisch betreut hatte, übernahm im März 2009 das Amt vom erfolglosen Tschechen Karel Brückner. Die Qualifikation für die WM 2010 war da schon fast gelaufen. Nach relativ guten Ergebnissen zu Beginn kippte seine Bilanz in der Qualifikation für die EM 2012 endgültig ins Negative. Am Ende stehen für den Innsbrucker nach 23 Spielen zwar sieben Siege und drei Unentschieden, aber auch 13 Niederlagen zu Buche. (lü - DER STANDARD, Printausgabe, 14.9. 2011)