AUSGABEN PRO SCHÜLER/STUDENT: In Österreich betrugen diese 2008 von der Volksschule bis zur Hochschule kaufkraftbereinigt pro Kopf durchschnittlich 11.852 US-Dollar jährlich. Damit lagen sie über dem OECD-Schnitt von 8.831 Dollar.

BILDUNGSAUSGABEN: Österreichs Bildungsausgaben gemessen an der Wirtschaftsleistung sinken. Wurden 1995 noch 6,2 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) aufgewendet, waren es 2000 nur noch 5,5 Prozent. Seitdem stagnieren die Ausgaben: 2008 waren es 5,4 Prozent des BIP. Aufgeschlüsselt zeigt dies einen Rückgang der Aufwendungen in allen Bereichen: Der Anteil für den gesamten Schulbereich sank zwischen 1995 und 2008 von 4,3 Prozent des BIP auf 3,6 Prozent, die Aufwendungen für den Tertiärbereich stagnieren bei 1,3 Prozent (1995: 1,2 Prozent). Der Anteil an den Gesamtausgaben der öffentlichen Hand für Bildung wurde indes seit 1995 von 10,8 Prozent auf 11,2 Prozent leicht erhöht. Damit liegt Österreich unter dem OECD-Schnitt von 12,9 Prozent.

BILDUNGSSTAND: Der Anteil von Personen mit Matura bzw. Lehrabschluss (Abschluss Sekundarstufe II) an den 25- bis 64-Jährigen stagniert seit 1997 in Österreich bei 63 Prozent (OECD-Schnitt 2009: 44 Prozent). Der Anteil der Hochschulabsolventen an dieser Bevölkerungsgruppe stieg dagegen von 11 auf 19 Prozent (OECD-Schnitt 2009: 30 Prozent).

BILDUNGSBETEILIGUNG: Der Anteil der Drei- bis Vierjährigen im Bildungssystem liegt mit 72,3 Prozent über dem OECD-Schnitt (70,1 Prozent), die Quote der Fünf- bis 14-Jährigen mit 98,4 Prozent knapp darunter (98,6). Hingegen befindet sich jeder fünfte 15- bis 19-Jährige nicht in Ausbildung, womit Österreich im OECD-Vergleich im hinteren Viertel platziert ist (Ö: 79,4 Prozent, OECD: 82,1). Ebenfalls unter dem OECD-Schnitt liegt der Anteil der 20- bis 29-Jährigen im Bildungssystem (Ö: 23,2; OECD: 26,0).

BESCHÄFTIGUNGSCHANCEN: Mit höherem Bildungsstand steigen die Chancen auf einen Job: Die Beschäftigungsquote der 25- bis 64-Jährigen klettert vom Sekundarbereich I (Pflichtabschluss) mit 64,1 Prozent (Männer) bzw. 50 Prozent (Frauen) auf 91,2 Prozent (Männer) bzw. 82,7 Prozent (Frauen) bei einem Hochschulabschluss.

KLASSENGRÖSSE: Die durchschnittliche Klassengröße lag 2009 in Österreich in der Volksschule bei 18,9 Kindern (OECD-Schnitt: 21,4) und im Sekundarbereich (Hauptschule, AHS-Unterstufe) bei 22,6 Kindern (OECD: 23,7).

BETREUUNGSVERHÄLTNIS AN SCHULEN: Vergleichsweise weniger Schüler als im OECD-Schnitt kommen in der Volksschule und in der Sekundarstufe auf einen Lehrer. Im Primarbereich treffen auf einen Pädagogen 12,6 Schüler (OECD: 16), in der Sekundarstufe 9,9 Kinder (OECD: 13,5). Allein im tertiären Bildungsbereich liegt das Verhältnis über dem Durchschnitt: Hier kommt ein Lehrender auf 15,6 Studenten (OECD: 14,9).

UNTERRICHTSZEIT - SCHÜLER: Kürzer als ihre Kollegen in den anderen Industriestaaten mussten Österreichs Sieben- bis Achtjährige 2009 in den Klassen sitzen (690 Stunden jährlich gegenüber dem OECD-Schnitt von 749), ebenso wie die Neun- bis Elfjährigen (Ö: 766 Stunden, OECD: 793). Etwas länger ist hingegen die Pflichtunterrichtszeit für Zwölf- bis 14-Jährige hierzulande als im OECD-Schnitt (Ö: 913 Stunden, OECD: 873).

UNTERRICHTSZEIT - LEHRER: In der Volksschule standen österreichische Lehrer 2009 mit 779 Stunden genauso lange in der Klasse wie ihre Kollegen im OECD-Schnitt. Deutlich kürzer unterrichten die österreichischen Pädagogen jedoch im Bereich der Sekundarstufe I (Hauptschule, AHS-Unterstufe): Hier stehen sie 607 Stunden in der Klasse, während der durchschnittliche Lehrer im OECD-Schnitt 701 Stunden unterrichtet. Ähnlich sieht es in der Sekundarstufe II (AHS-Oberstufe, BHS) aus (Ö: 589 Stunden, OECD: 656 Stunden). Die gesetzliche bzw. vertragliche jährliche Gesamtarbeitszeit der Lehrer in Österreich ist mit 1.776 Stunden allerdings höher als im OECD-Schnitt (etwa 1.660).

LEHRERGEHÄLTER: Die Einstiegsgehälter für Volksschullehrer in Österreich lagen 2009 mit jährlich 30.998 US-Dollar (kaufkraftbereinigt) nur knapp über dem OECD-Schnitt (29.767 Dollar), das Höchstgehalt ist mit 61.390 aber deutlich höher als in den anderen Industriestaaten (48.154). Im Sekundarbereich I (Hauptschule, AHS-Unterstufe) lagen die Anfangsgehälter 2009 mit 32.404 Dollar knapp über dem OECD-Schnitt (31.687), das Höchstgehalt mit 63.781 erneut deutlich darüber (51.317). Ähnlich die Daten für den Sekundarbereich II (AHS-Oberstufe, BHS).

ANTEIL DER SCHÜLER AN PRIVATSCHULEN: In allen Altersgruppen liegt dieser unter dem durchschnittlichen OECD-Niveau. 5,6 Prozent der Volksschüler besuchten 2009 eine private Bildungseinrichtung (OECD: 10,5). Im Laufe der AHS-Unterstufe bzw. Hauptschule (Sekundarbereich I) saßen 8,9 Prozent in Privatschulen (OECD: 14,2), an Höheren Schulen (Sekundarbereich II) waren es 10,4 Prozent (OECD: 18,8).

STUDIENANFÄNGERQUOTE: Stetig gestiegen ist die Studienanfängerquote in Österreich. 2009 begannen 54 Prozent eines Altersjahrgangs (Männer: 48 Prozent, Frauen: 61 Prozent) ein Hochschulstudium, das ist ein Zuwachs von 27 Prozentpunkten seit 1995. Im OECD-Schnitt gingen 59 Prozent eines Jahrgangs 2009 an eine Hochschule - damit ist die Quote um 22 Prozentpunkte höher als 1995.

INTERNATIONALE STUDENTEN: Mit 15,1 Prozent wies Österreich 2009 hinter Australien (21,5 Prozent) und dem Vereinigten Königreich (15,3 Prozent) den höchsten Anteil internationaler Studenten an heimischen Hochschulen auf. Den Bärenanteil unter den ausländischen Studenten machten Deutsche aus, deren Anteil im Vergleich zum Jahr zuvor um zwei Prozentpunkte auf 34,7 Prozent gestiegen ist. Weitere große Gruppen stammen aus Italien (11,4 Prozent), der Türkei (4,4 Prozent) und Polen (2,8 Prozent).

HOCHSCHULABSOLVENTEN: In Österreich schlossen 29,3 Prozent eines Altersjahrgangs (Männer: 25 Prozent, Frauen: 33,7 Prozent) ein Hochschulstudium (Erstabschluss) ab, im OECD-Schnitt waren es 38,6 Prozent. Von 1995 bis 2009 sind die Abschlussquoten in Österreich um 19 Prozentpunkte gestiegen, im OECD-Schnitt um 18 Prozentpunkte.

AKADEMIKERQUOTE: 2009 lag der Anteil der Hochschulabsolventen an der Bevölkerung im Alter von 25 bis 64 Jahren in Österreich bei 19 Prozent (OECD-Schnitt: 30 Prozent). Hinter Österreich liegen damit nur die Türkei (13 Prozent), Portugal, Italien (je 15), die Slowakei, Tschechien und Mexiko (je 16). Das Spitzenfeld wird von Kanada (50 Prozent) angeführt. (APA)