Wien - Tierschutzaktivisten haben Montagfrüh damit begonnen, den Eingang des Landwirtschaftsministeriums in Wien zu blockieren. Sie protestieren damit gegen die Haltung von Schweinen in Kastenständen, wie der Verein gegen Tierfabriken (VgT) in einer Aussendung mitteilte.

Ab sechs Uhr früh ketteten sich Aktivisten an den Eingangstoren an und blockierten die Zufahrten. Sie werfen Landwirtschaftsminister Nikolaus Berlakovich (VP) vor, weiter an der umstrittenen Kastenstandhaltung festzuhalten. Im Ministerium hieß es, man habe mit den Aktivisten das Gespräch gesucht und verhandle auf politischer Ebene weiter über das Thema. Derzeit liege ein Vorschlag der Branche bei Gesundheitsminister Alois Stöger (SP). Dieser hatte, wie berichtet, eine Abschaffung der Kastenstände verlangt.

Am frühen Abend war die Blockade weiter im Gange. VgT-Obmann Martin Balluch betonte, man werde auf jeden Fall weiter ausharren. "Wir haben Windeln an und bleiben zur Not auch über Nacht."

"Bisher hat Landwirtschaftsminister Berlakovich lediglich als Sprachrohr der Schweineindustrie gewirkt, und deren Angebot umfasste nur eine Reduktion der Kastenstandzeit während der Schwangerschaft der Mutterschweine", so Balluch. Die Volksanwaltschaft hingegen bezieht ihre Kritik aber auf die Kastenstandzeit während des Säugens, also das sogenannte Abferkelgitter. Insofern habe es bisher noch keinen einzigen echten Kompromissvorschlag seitens der Schweineindustrie gegeben, weil ein Verbot dieser Abferkelgitter für sie nie in Frage kam, argumentieren die Tierschützer. (APA, red)