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"Happy Feet" ist nicht mehr zu orten.

Foto: APA

Wellington - Pinguin-Freunde sind in heller Aufregung, denn der junge Kaiserpinguin "Happy Feet", der sich aus der Antarktis nach Neuseeland verirrt hatte, ist verschwunden. Er war am 4. September südlich von Neuseeland ausgesetzt - oder vielmehr von einem Forschungsschiff "geschubst" - worden und sollte in die Antarktis zurückschwimmen. Mit Hilfe eines Peilsenders im Gefieder konnte seine Reise per Satellit und live im Internet verfolgt werden. Seit Freitag fehlt aber jede Spur von "Happy Feet".

Mögliche Erklärungen

Der Peilsender kann nur von der Wasseroberfläche Daten übermitteln. Für die Funkstille gibt es mehrere Erklärungen: "Entweder ist der Sender abgefallen oder etwas anderes hat "Happy Feet" davon abgehalten aufzutauchen", teilte die Firma Sirtrack mit, die auf die Satellitenüberwachung von Tieren spezialisiert ist. Der Transmitter könnte aber auch beschädigt worden sein oder aufgrund eines technischen Gebrechens nicht mehr funktionieren. Die Befürchtung vieler "Happy Feet"-Fans wagt die Firma nicht offen anzusprechen: Der Pinguin könnte von einem Wal oder einem anderen Meeresbewohner gefressen worden sein. Möglich sei das schon, sagte Mitarbeiter Kevin Lay auf Nachfrage des Nachrichtenportals stuff.co.nz: "So funktioniert die Welt eben."

Pinguine sind zwar hervorragende Taucher, doch müssen sie alle paar Minuten zum Atmen an die Oberfläche. Kaiserpinguine schaffen höchstens 18 bis 20 Minuten unter Wasser. Der Sender war nur mit Klebstoff im Federkleid befestigt. Er sollte bis zur nächsten Mauser halten, könnte aber durch Salzwasser und Wellen auch abgefallen sein.

Hintergrund

"Happy Feet" hatte sich im Juni an einen Strand in der Nähe der Hauptstadt Wellington verirrt, 3.000 Kilometer von seiner Heimat entfernt. Er fraß in seiner Verwirrung - vermutlich aus Überhitzung - Sand, wurde krank und musste im Zoo aufgepäppelt werden. Am 4. September brachte ein Forschungsschiff den Pinguin in die Nähe der Campbell-Insel südlich von Neuseeland und setzte ihn dort aus. Von dort hatte "Happy Feet" noch 2.625 Kilometer an Heimreise vor sich.

Besonders zielstrebig schwamm der Pinguin allerdings nicht. Er schaffte in acht Tagen keine 100 Kilometer und bewegte sich zuletzt eher Richtung Osten statt Süden. Die "Happy Feet"-Beobachter setzten auf Zuversicht: "Wir hoffen, dass Happy Feet auf dem Weg nach Hause ist", hieß es bei Sirtrack. "Wir glauben, dass der Sender abgefallen ist", schrieben Mitarbeiter der Webseite ourfarsouth.org, die die Satellitendaten über "Happy Feets" Fortkommen live eingespeist hat. "Wir müssen noch ein paar Tage abwarten. Vielleicht werden wir dann angenehm überrascht." (APA/red)