Posen - Der polnische Landwirtschaftsminister Marek Sawicki hat am Sonntag vor dem informellen Treffen der EU-Agrarminister in Polen eine grundlegende Reform der Agrarsubenvtionen in der Gemeinschaft gefordert. "Ich werde den Kollegen darlegen, dass die polnische Haltung für alle Bauern in Europa Vorteile bringt", sagte Sawicki.

Er erwarte eine "lockere, freundliche Atmosphäre", erklärte Sawicki am Rand der Eröffnung der Zuchtvieh- und Lebensmittelmesse POLAGRA in Posen. Das Treffen der Minister, zu dem auch der österreichische Ressortchef Niki Berlakovich (ÖVP) reist, wird am Montag in Breslau beginnen.

Polen drängt für den EU-Finanzrahmen 2014 bis 2020 auf eine grundlegende Reform der Agrarsubventionen. "Bisher haben wir nur scheinbar eine gemeinsame Agrarpolitik, wir sollten aber eine echte aufbauen", erklärte Sawicki bei einer Pressekonferenz. Die EU-Fördermittel müssten gerechter unter den EU-Ländern verteilt werden. Bisher bekommen die Landwirte in den neuen EU-Länder wesentlich weniger Zuschüsse als im EU-Durchschnitt.

Sawicki sprach sich auch dafür aus, die Reform auf eine Steigerung der Lebensmittelproduktion in der EU hin auszulegen. "Der Bedarf an Nahrung auf der Welt wächst ständig, dieser Herausforderung müssen wir uns stellen und unser Potenzial entwickeln", sagte der polnische Minister.

Berlakovich hatte erst vor kurzem im STANDARD betont: Wenn es zu einer Angleichung der Subventionen für Bauern zwischen alten und neuen EU-Staaten komme, müsse auch das wirtschaftliche Umfeld und die Kaufkraft eines Staates bedacht werden. (APA)