Die "SkyNet"-Drohne: Ein gefährlich modifiziertes Spielzeug

Foto: Stevens Institute of Technology

Mit dem intelligenten Supercomputer aus "Terminator" hat sie nichts zu tun, doch die Erfindung eines Forschungsteams des Stevens Institute of Technology könnte dennoch aus dem Hirn eines Sci-Fi-Autors stammen. Vergangenen Monat zeigten die Wissenschaftler auf der USENIX Security Conference eine Drohne, die mit einer eigens geschriebenen Software Jagd auf WiFi-Netzwerke macht. Hat das "SkyNet" getaufte Fluggerät ein Netzwerk entdeckt, versucht es dieses auszuspionieren oder missbraucht es unbemerkt als Bot-Netz für kriminelle Machenschaften.

Für wenige Hundert Dollar

Die dafür benötigte Hardware schlage mit wenigen Hundert US-Dollar zu Buche. Der Quadcopter (in diesem Fall die AR.Drone von Parrot für ca. 300 Euro) wird noch mit einem kleinen Linux-Computer ausgestattet, der eine WiFi-Erkennung und die Angriffssoftware mit sich bringt. Auf dieses Weise, erklärt der Projektleiter, kann der Angriffscomputer zum Zielort geführt werden und - modifiziert mit Solar-Zellen - auch dauerhaft Schaden anrichten. Der Umweg über das Internet sei nicht mehr notwendig. Ein möglicher krimineller Einsatzzweck sei die Betriebsspionage.

Nicht zurückzuführen

Dadurch, dass der Angriffsweg nicht über Server und das Internet erfolge, seien die Angreifer mittels Drohne auch praktisch nicht identifizierbar. Dabei mache sich die Hacker-Drohne eine oft vernachlässigte Schwachstelle zu Nutze: Interne Netzwerke. Den Wissenschaftlern nach lege bei Firmen der Fokus auf der Sicherung gegen Internet-Eindringlinge, wobei das Netzwerk selbst oft vernachlässigt würde. (zw)