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Würden Sie für HD extra zahlen?

Foto: AP/epa/Young

Wien - "Das ist kein Bezahlfernsehen, aber die Menschen werden bezahlen müssen", sagt Olaf Castritius. Für privates Fernsehen nämlich, wenn sie es in HDTV sehen wollen: Die Österreich-Varianten von ProSieben, Sat.1, Kabel 1 sowie Puls 4, Comedy Central, Nickelodeon und N24, bald auch RTL, RTL 2, Vox, sind über Castritius' Satellitenplattform "HD Austria" zu sehen. Wenn man zahlt.

Für das erste Jahr sind für das Programmpaket 49,90 Euro fällig, wer monatlich abrechnen will, 6,90 Euro. "Die Welt normalisiert sich auch hier", sagt Castritius und meint, dass wie in anderen Ländern nun eben "eine Basisgrundgebühr für TV-Empfang" anfällt. Wie beim Kabel nun auch beim Satelliten. Die 50 Euro jährlich teilen sich Castritius' niederländische TV-Gruppe und die Sender. Wie, "geht Sie nichts an", sagt Castritius; "jedenfalls nicht kostendeckend" sei die Handvoll Euro, ergänzt RTL-Vermarkter Gerhard Riedler.

Immer - in diesem Jahrzehnt

Ist das der Abschied vom Free TV? "Immer" werde es Sender frei zugänglich in der bisher üblichen SD-Qualität geben, sagt Michael Stix von Vermarkter Sevenone. Sie würden jedenfalls "nicht in diesem Jahrzehnt" verschwinden, ist Castritius vorsichtiger.

ATV will er auf die HD-Plattform holen, und er verhandelt nach eigenen Angaben: "Die Tür ist weit offen."

Der Konsument braucht, neben Geld, die passenden Schlüssel: Decoder oder TV mit CI+-Modul. Und nur die neuesten ORF-Satkarten (ICE mit einem C vor der Seriennummer) können das HD-Paket empfangen. Die sind seit Sommer 2009 im Handel. Millionen alte Cryptoworks-Karten tauscht der ORF ab Herbst. Auch das kostet an die 20 Euro. (fid/DER STANDARD; Printausgabe, 8.9.2011)