Lena Hoschek wurde in Graz geboren. 2003 erhielt sie ihr Diplom in Modedesign an der Modeschule Hetzendorf.

Foto: Lena Hoschek/Lupi Spuma

Laut Hoscheks Homepage sind ihre Kollektionen berühmt für ihren sehr weiblichen Retro Stil.

Foto: Lena Hoschek/Spooky Sally Cherrymuffin

"Die Schulzeit war eine irrsinnige Gaudi", sagt die Modedesignerin Lena Hoschek. Vom Kindergarten bis zur Matura besuchte sie das Sacre Coeur in Graz, eine katholische Privatschule. 

"Die Schulzeit war echt schön, ich habe die Schule sehr gerne gemocht. Ich hab mir mit dem Lernen nie schwer getan", sagt Hoschek zu derStandard.at. Einziges Manko: Hoschek war ihrem eigenen Urteil zur Folge "ziemlich frech". Es gab öfter "Troubles", wo sie auch zum Direktor vorgeladen wurde. "Ich habe mich einmal mit meinem Italienisch-Lehrer angelegt, war rotzfrech. Mir hat nicht gepasst, was er gesagt hat und hab zurück geschnautzt."

Auch Klassenbucheintragungen haben zu Hoscheks Schullaufbahn dazugehört. "Wenn es darum ging Schabernack zu spielen war ich vorne dabei."

Ein Zweier im Werkunterricht

Schon in der Schulzeit war Hoschek künstlerisch interessiert. "Ich war zeichnerisch sehr begabt, an Bildnerischer Erziehung und Kunstgeschichte sehr interessiert", sagt sie. Von ihrer Oma habe sie sehr viel gelernt, etwa sticken und stricken. Im Werkunterricht hatte sie trotzdem immer einer Zweier. Warum, kann sie sich nicht erklären. 

Nach der Matura besuchte sie die Modeschule Hetzendorf in Wien. Warum sie nicht schon früher auf eine Schule mit künstlerischem Schwerpunkt gewechselt ist? "Ich habe im Traum nicht daran gedacht", so Hoschek, "mir war die Allgemeinbildung auf einem höheren Niveau sehr wichtig." In der Schule lernte sie neben Englisch auch Latein, Französisch und Italienisch.

Umso ärgerlicher, dass sie in Hetzendorf mit Französisch wieder von Neuem beginnen musste. Es war nicht möglich, den Anfängerkurs auszulassen. 

Hoschek erinnert sich an eine nette Klassengemeinschaft in der Schule in Graz. Am Ende der Ferien habe sie sich immer sehr gefreut ihre Schulkollegen wieder zu sehen. "Die Schule war wie eine Party jeden Tag."

"Kinder immer schon 'schirch' zueinander"

Für Hoschek ist die soziale Komponente in einer Klassengemeinschaft "extrem wichtig". Das würde dazu beitragen, das Wohlbefinden in der Schule zu steigern. "Es ist schlimm, wenn Kinder traktiert werden", sagt sie. Wie Kinder miteinander umgehen, liegt ihrer Meinung nach aber auch an der Erziehung der Eltern, die den Kindern nahebringen müssten, dass man zu Schwächeren nicht "fies" ist. 

Hoschek glaubt, dass das Mobbing in der Schule heute schlimmer ist, "obwohl Kinder immer schon 'schiach' zueinander waren".

Auf welche Schule sie ihre eigenen Kinder einmal schicken würde, weiß sie noch nicht: "Das kommt darauf an, in welcher Stadt ich lebe." Für Hoschek ist nicht entscheidend, ob die Schule privat oder öffentlich ist, es gäbe gute öffentliche und private Schulen, das müsse man sich anschauen.

Dass man in Privatschule behüteter ist, glaubt Hoschek nicht: "Es gibt den Spruch 'Je teurer das Internat, desto härter die Drogen' und da ist sicher auch was Wahres dran."

Verfechterin strenger Erziehung

Fest steht für sie, dass sie eine "Verfechterin einer strengen Erziehung" ist. Sie selbst hatte Glück. Es habe vor Prüfungen oft gereicht, wenn sie sich fünf Minuten lang in der Pause den Lernstoff angeschaut habe. "Ich war eine gute Schülerin ohne großen Aufwand", so die Modedesignerin. 

Für viele beneidenswert - doch Hoschek kontert: "Es gibt auch Frauen, die Essen können, was sie wollen. Die wiederum beneide ich." (Rosa Winkler-Hermaden, derStandard.at, 7.9.2011)