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Betreten werden kann die Mikwe nur bei gebuchten und öffentlichen Führungen. Für die Sicherung und Präsentation wurden 695.000 Euro aufgewendet.

Foto: APA/EPA/MARTIN SCHUTT

Erfurt - In der Erfurter Altstadt können seit Sonntag die restaurierten Überreste einer jüdischen Mikwe besichtigt werden, also eines Bad, in das man tauchte, um rituelle Reinheit zu erlangen. Die mittelalterliche Mikwe war nach langem Suchen erst vor vier Jahren bei der Umgestaltung der Grünanlage nordwestlich der Krämerbrücke entdeckt worden. Sie stammt aus dem 13. Jahrhundert. Die Mikwe gehört neben der Alten Synagoge und dem Gold- und Silberschatz zu den wichtigsten Zeugnissen jüdischen Lebens in der deutschen Stadt.

Erfurt hofft nicht zuletzt auch darauf, sich mit der Restaurierung seines jüdischen Erbes einen Platz auf der UNESCO-Welterbeliste sichern. Von der bereits 1248 urkundlich erwähnten Mikwe sind noch ein Großteil der Umfassungsmauern und ein Teil des Deckengewölbes erhalten. Um die Reste zu sichern, wurde ein Schutzbau um sie errichtet. Ein Lichtschacht auf dem Dach des Neubaus gibt den Blick auf das Wasserbecken des Ritualbades frei. (APA/red)