Deus Ex: Human Revolution (Eidos Montreal/Square Enix) ist für PC, PS3 und Xbox 360 erschienen.

Foto: Square Enix

Als "Deus Ex" im Jahr 2000 erschien, traf es mit seiner trostlosen, dystopischen Zukunftsvision den Nerv der Zeit. Als Cyberpunk-Thriller, in dem man in der künstlichen Haut eines kybernetisch weiterentwickelten Agenten die Unterwelt mit individuellen Spielpräferenzen bekämpfte, prägte es das Rollenspielgenre nachhaltig. Verloren in der Dichte des ersponnenen wissenschaftlichen Hintergrunds, in den Weiten des dargelegten Techno-Noir-Universums wurde Deus Ex in der zunehmend kommerzialisierten Videospielbranche jedoch mehr zum bewunderten Solitär denn zur nachgeahmten Referenz. Möglicherweise wurde die jüngste Reinkarnation des Titels auch deshalb von vielen Fans schief beäugt. Konnte ein echter "Warren Spector" ("System Shock") tatsächlich kopiert und für heutige Spielgewohnheiten adaptiert werden, ohne dabei die Essenz dieses seltenen Rollenspiel-Shooters zu zerstören?

Nachfolge angetreten

Elf Jahre später unter dem Dach eines neuen Studios tritt "Deus Ex: Human Revolution" die Nachfolge an. Genauer gesagt stellt es sich vor die Ereignisse des ersten und zweiten Teils und wirft einen Blick auf die Anfänge der biomodifizierten Zukunft. Tiefgründige Fragen zum Wesen des Menschens werden aufgeworfen, bereits im Vorfeld mit theatralischen Trailern hochstilisiert. Als Adam Jensen, dem Sicherheitschef eines führenden Konzerns für Humanmodifikationen, sitzt man nicht nur nahe am Geschehen dran, sondern wird durch die verheerenden Folgen eines Anschlags mitten in die politischen Wirren und wirtschaftlichen Verschwörungen rund um die technisch geförderte Evolution hineingeworfen. Ein Nervenkitzel, der zumindest die Fachpresse zu inspirieren scheint. "Human Revolution reiht sich stolz neben die besten Cyberpunk-Fiktionen - nicht nur im Bereich der Spiele", tönt etwa Official Xbox Magazine UK.

Individueller Angriffsweg

Die interaktive Utopie zeichne sich vor allem durch Individualität aus und besinne sich damit auf die Wurzeln der Serie. "Mit seiner variierenden Geschichte, seiner Art zu unterschiedlichen Lösungswegen zu motivieren, ist es ein Spiel, das mehrfache Durchgänge belohnt", erklärt Gametrailers und unterstreicht den "gelungenen Mix" aus unterschiedlichen Gameplay-Elementen wie Shooter, Rollenspiel und Schleichspiel. Dabei müssen sich die Entwickler die Kritik gefallen lassen, dass man im Detail vielleicht nicht den Feinschliff von Spezialisten erreiche. "Das problematische Gunplay und die enervierende Steuerung beim lautlosen Ausschalten eines Gegners halten das Spiel von Großartigkeit zurück. Findet man den richtigen Pfad, fängt Human Revolution allerdings den Geist seiner Vorgänger ein und kann ein echter Spaß sein", meint Game Informer.

Experimentierfreudig

Das britische Magazin Eurogamer sieht in der Dynamik das treibende Element. "Es ist eines der wenigen Spiele, das weiß, dass man nicht immer perfekt sein kann und, dass man das Recht hat, seine Aktionen im Nachhinein zu überdenken. Und wenn man es beendet hat, will man es nochmal spielen", so der Tester. Der Telegraph definiert die Vorzüge des Titels anhand des aktuellen Angebots. "In der Zeit der geskripteten Achterbahnfahrten bietet die Denkfreiheit von Deus Ex ein fabelhaftes Beispiel für interaktive Unterhaltung, wenngleich es nicht ganz die Revolution ist, die der Titel verspricht." (zw)

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