So soll er aussehen: Der Dateimanager von Windows 8.

Grafik: Microsoft

Nach und nach veröffentlicht Microsoft derzeit kleine Häppchen über die kommende Generation des eigenen Betriebssystems. In einem aktuellen Blog-Eintrag widmet man sich denn einem der längst dienenden Windows-Bestandteile: Dem Dateimanager Windows Explorer. Dieser bekommt für Windows 8 nämlich ein grundlegend überarbeitetes User Interface verpasst - und zwar mit Ribbon-Interface.

Zielsetzung

Mit diesem Schritt versucht man unter anderem bislang wenig genutzte Funktionalitäten stärker in den Vordergrund zu stellen, so Microsoft. So hätten eigene Untersuchung gezeigt, dass die Windows-UserInnen nur einen Bruchteil der eigentlich zur Verfügung stehenden Befehle einsetzen: 81,8 Prozent der gesamten Nutzung entfallen demnach auf gerade einmal 10 der 200 angebotenen Kommandos. 

Erkenntnis

Zudem würden mehr als die Hälfte aller Befehle - konkret 54,5 Prozent - über das Kontextmenü aufgerufen, was deutlichen Verbesserungsbedarf aufzeige. Dazu komme, dass gerade einmal zwei der 10 meist genutzten Befehle bislang über den Command Bar zur Verfügung stehen.

Besonders ins Auge gefasst hat man dabei die "Power-NutzerInnen" - und damit nicht zuletzt sich selbst. Diese will man mit dem Windows Explorer 8 wieder zurückgewinnen, meist seien diese längst auf Alternativen umgestiegen, konstatiert das Unternehmen. Ein wichtiger Schritt hierfür sei die Verbesserung der Addon-Nutzung. Zudem seien künftig alle Befehle über Tastatur-Kürzel erreichbar, was besonders viele NutzerInnen gefordert hätten, und es sei nun - erstmals seit Windows XP - wieder möglich das Interface nach Belieben anzupassen.

Auswahl

Ein Ribbon-Interface ermögliche eine große Zahl an Befehlen über das Interface zur Verfügung zu stellen, zudem sei der Umstand, dass die NutzerInnen solche Interfaces schon von Office, Microsoft Paint und Co. kennen, sehr hilfreich.  Das neue UI soll trotz dem größeren Command Bar übrigens mehr Platz für die eigentlich Dateiansicht bieten, da man im Vergleich zu Windows 7 hier sonst mit dem Platz sparsamer umgeht. Zudem wird es eine Option zur Darstellung der Befehlszeile mit kleinen Icons geben.

Kritik

Dass der Wechsel nicht überall auf Begeisterung stoßen wird - immerhin ist das Ribbon-Interface ja schon bei Office nicht gerade unumstritten - ist Microsoft durchaus klar, wie die EntwicklerInnen betonen. Die Kritik kam denn auch postwendend, neben zahlreichen positiven Bemerkungen kursiert auch bereits einiges an Spott für das neue Windows-Explorer-Interface. (apo, derStandard.at, 30.08.11)