Teheran/Jerusalem/Ramallah - Irans Präsident Mahmud Ahmadi-Nejad hat erneut mit antiisraelischen Parolen provoziert. Teheran sei entschlossen, Israel "auszulöschen", sagte Ahmadi-Nejad am Donnerstag in einem Interview mit dem libanesischen Fernsehsender Al-Manar.

"Wer für Menschlichkeit ist, muss auch für die Auslöschung des zionistischen Regimes als ein Symbol der Unterdrückung und Diskriminierung sein" , wurde Ahmadi-Nejad zitiert. Im weiteren Gespräch mit dem Hisbollah-Sender sagte er: "Iran verfolgt dieses Thema (die Zerstörung Israels) mit Entschiedenheit und wird niemals von diesem Standpunkt und seiner Politik abweichen."

Ahmadi-Nejads Äußerungen kamen einen Tag vor Anti-Israel-Kundgebungen namens "Ghods" -Tag. Sie werden jedes Jahr am letzten Freitag des Ramadan abgehalten. Ahmadi-Nejad rief alle Iraner und muslimischen Nationen zu den Anti-Israel-Kundgebungen auf. Die Welt müsse sich "des ansteckenden Tumors und des Gauner-Regimes" entledigen. Ghods steht für Jerusalem, den heiligsten Ort für Muslime neben Mekka.

Schon im Jahr 2005 wurde Ahmadi-Nejad für seine martialische Rhetorik international verurteilt. Damals sagte er, Israel müsse von der Landkarte getilgt werden. Iran geriet international noch mehr in Isolation, als der Präsident 2006 den Holocaust im Zweiten Weltkrieg leugnete.

Angriffe auf Gaza

Trotz Waffenruhe tötete Israel indes bei erneuten Luftangriffen auf den Gazastreifen vier Palästinenser. Bei dem jüngsten Bombardement kamen zwei Menschen ums Leben und zehn weitere wurden verletzt. Ziel des Luftangriffs sei eine Sporteinrichtung der radikalen Palästinensergruppe Islamischer Jihad gewesen. In den letzten Tagen waren auch wieder Raketen aus Gaza nach Israel abgeschossen worden. (red/DER STANDARD, Printausgabe, 26.8.2011)