Wien - Eine österreichisch-serbische Bande soll in Wien Abnehmer monatelang mit Marihuana versorgt haben. Mindestens 50 Kilogramm des Krauts mit einem Straßenverkaufswert von etwa einer halben Million Euro wurden in Umlauf gebracht. Zwölf Verdächtige wurden festgenommen, insgesamt 30 Bandenmitglieder und 1.500 Abnehmer ausgeforscht, teilte die Polizei am Dienstag mit.

Die Organisation soll einen eigenen Lieferservice aufgezogen haben: Mit Ausnahme der Bezirke nördlich der Donau, wurden die zuvor georderten Drogen durch eigene Fahrer zugestellt. "Der Andrang war so groß, dass zum Teil stundenlange Wartezeiten in Kauf genommen wurden", berichtete die Polizei.

"Mannerschnitten Plus"

Drehpunkt war ein Wiener Getränkehandel, den einer der führenden Köpfe der Bande offiziell betrieben hat. "Bei einem Subunternehmen dieser Getränkefirma konnte man auch während der Nachtstunden mittels spezieller Codewörter wie 'OCB Papers', 'ein Menü' oder 'Mannerschnitten Plus' neben Getränken und Naschereien auch Marihuana bestellen", so der Polizeibericht. Mindestabnahmemenge: zwei Gramm zum Preis 20 Euro. (APA)