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Die rechtsextreme NPD rief mit dem Wahlplakat Proteste in Berlin hervor.

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Satiriker Martin Sonneborn (rechts) konterte.

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Berlin/Wien - Der ehemalige Kärntner Landeshauptmann Jörg Haider spielt plötzlich eine Rolle im Berliner Wahlkampf. Die Partei "DIE PARTEI" verwendet sein Konterfei in einer Aktion gegen Plakate der rechtsextremen NPD.

Diese hatte Plakate mit dem Vorsitzenden Udo Voigt auf einem Motorrad und mit dem Slogan "Gas geben!" affichieren lassen - auch in der Nähe von Gedenkstätten für die Opfer des Nationalsozialismus und des jüdischen Museums. Nicht nur Opferverbände, sondern auch der Berliner Bischof Markus Dröge protestierten dagegen.

Das ließ die NPD relativ kalt, die Aktion der PARTEI dagegen nicht. Letztere überklebte die rechte Wahlwerbung und zeigte, mit demselben Slogan, ein Bild Haiders vor dem Wrack, in dem er im Jahr 2008 starb.

Für die NPD ist dies eine "menschenverachtende Propagandaaktion", die "Mordfantasien gegen nationalgesinnte Deutsche" zeige.

Martin Sonneborn, PARTEI-Vorsitzender und ehemals Chefredakteur des Satiremagazins Titanic, verteidigte sich in der taz: "Wir finden, dass geschmacklose Wahlplakate nur von der PARTEI, dem politischen Arm der Titanic, gemacht werden dürfen. Und nicht von irgendwelchen dahergelaufenen Rechtsradikalen." (moe/DER STANDARD, Printausgabe, 22.8.2011)