Ankara - Bei einem türkischen Luftangriff auf Stellungen kurdischer Rebellen im Nordirak sind am Sonntag örtlichen Behörden zufolge sieben Menschen getötet worden. Sieben Zivilisten seien bei dem Angriff auf ihr Auto ums Leben gekommen, sagte der Bürgermeister von Kalat Disah, Hassan Abdullah. Ein Sprecher der verbotenen Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) sagte, seit dem Vormittag seien fünf Gebiete entlang der Grenze bombardiert worden.

Unter den Opfern in dem Dorf Kortek seien auch Frauen und Kinder, sagte Bürgermeister Abdullah der Nachrichtenagentur AFP. Die genaue Zahl der Opfer sei angesichts der Heftigkeit der Explosion schwer festzustellen. Es war das erste Mal während der fünftägigen Angriffe, dass Opfer bekanntwurden. Es sind die ersten Angriffe auf PKK-Stellungen im Nordirak seit mehr als einem Jahr. Die Rebellen gingen davon aus, dass die Türkei auch den Einsatz von Bodentruppen im Irak vorbereite, sagte PKK-Sprecher Ahmed Denis telefonisch der Nachrichtenagentur AFP.

Angriff auf Stützpunkte

Die türkische Armee erklärte am Samstag, am Freitag seien im irakischen Grenzgebiet von Jagdflugzeugen und der Artillerie 105 Materiallager und Stützpunkte der Rebellen angegriffen worden. Nach Angaben des Innenministeriums wurden Ende der Woche vier Rebellen bei Kämpfen in den vorwiegend von Kurden bewohnten Provinzen Hakkari und Siirt im Südosten der Türkei getötet.

Die türkische Luftwaffe fliegt seit Mittwoch Angriffe im Nordirak, den die PKK als Rückzugsgebiet nutzt. Ankara reagierte damit auf den Angriff kurdischer Rebellen auf einen Militärkonvoi am Mittwoch in Cukurca, bei dem neun Mitglieder der Sicherheitskräfte getötet worden waren. Die von EU und USA als Terrororganisation eingestufte Arbeiterpartei Kurdistans kämpft seit 1984 für die Unabhängigkeit der Kurden. (APA)