Podgorica - Dem montenegrinischen Premier Igor Luksic ist es am Montag gelungen, die "grundsätzliche Zustimmung" der Opposition zum Wahlgesetz zu sichern, meldete der staatliche TV-Sender RTCG. Bei einem mehrstündigen Gespräch des Regierungschefs mit den Vorsitzenden der drei führenden Oppositionsparteien wurde demnach auch vereinbart, das Serbische neben dem Montenegrinischen zur Unterrichtssprache zu machen.

Eine endgültige Vereinbarung soll nach den Beratungen in den Oppositionsparteien in den nächsten Tagen vorliegen, meldete der TV-Sender. Die Verabschiedung des Wahlgesetzes ist eine der wichtigsten Voraussetzungen dafür, dass Montenegro von der EU den Termin für die Aufnahme von Beitrittsverhandlungen erhält. Das Gesetz, das eine Neuregelung der Parlamentswahlen vorsieht, erfordert eine Zwei-Drittel-Mehrheit. Bei einem ersten Versuch war die Verabschiedung Ende Juli am Widerstand der Opposition gescheitert. Diese hatte ihre Zustimmung an die Abänderung des Bildungsgesetzes verknüpft, bzw. hatte die Einführung der serbischen Sprache in den Unterricht verlangt.

Laut der Volkszählung vom April dieses Jahres sprechen 43 Prozent der Bürger Montenegros Serbisch und 37 Prozent Montenegrinisch. Der Unterschied zwischen den beiden Sprachen ist minimal. Laut Verfassung ist das Montenegrinische die Amtssprache Montenegros, das Serbische, Kroatische und Albanische sind "im Gebrauch".

Wie der TV-Sender berichtete, wird das Bildungsministerium entsprechend der Einigung in den Unterrichtsplänen nun auch den Unterricht auf Serbisch vorsehen. Das Serbische soll zudem als obligatorische zweite Sprache neben dem Montenegrinischen in den Unterricht eingeführt werden. Geregelt werden soll auch der Unterricht für die Sprachen anderer in Montenegro lebender Volksgruppen. (APA)