Amman - Die islamistische Opposition in Jordanien betrachtet die von König Abdullah II. angekündigte Verfassungsreform als nicht ausreichend. Sie beinhalte zwar "einige positive Aspekte", lasse aber "Wünsche des jordanischen Volkes (...) nach einer dem Parlament verantwortlichen Regierung" unberücksichtigt, hieß es in einer Stellungnahme der Islamischen Aktionsfront (IAF), die am Montag in Amman veröffentlicht wurde. "Zusätzliche Verbesserungen" seien nötig, um die gegenwärtige Krise zu überwinden.

Der Monarch hatte am Sonntagabend die Vorschläge einer von ihm eingesetzten Reformkommission entgegengenommen. Diese sehen die Schaffung eines Verfassungsgerichts und einer unabhängigen Wahlkommission vor. Die Kommission entstand vor vier Monaten, nachdem auch in Jordanien Demokratie-Proteste nach dem Vorbild der Volksbewegungen in Tunesien und Ägypten begonnen hatten.

Bei den Protesten verlangten die Teilnehmer den Übergang zu einer konstitutionellen Monarchie. Derzeit gleicht Jordanien eher einer absolutistischen Monarchie. König Abdullah II. kann Regierungen nach Belieben einsetzen und ablösen. Das gewählte Parlament hat nur beschränkte Befugnisse. (APA)