Zagreb - Für den Vatikan ist die Angelegenheit um ein Kloster in Istrien, das Benediktiner in Italien für sich beanspruchen, noch lange nicht beendet. Das Pressebüro des heiligen Stuhls reagierte heftig auf die gestrige Entscheidung des kroatischen Justizministeriums, das Kloster in Istrien zurückzuholen. In den 90-er Jahren hatte es die Republik der Diözese Porec-Pula übergeben. "Die Nachricht (...) löst schieres Erstaunen aus, sei aus dem Grund, dass die ergriffenen Maßnahmen außergewöhnlich sind und die kroatische Ministerpräsidentin den Wunsch geäußert hatte, das Problem im Geiste der Zusammenarbeit zu lösen, sei es, dass ein derartiges Vorgehen nicht in Einklang mit den Grundsätzen der Rechtssicherheit ist", so die Mitteilung aus Rom. Aus der Aussendung ist auch eine Klagsdrohung herauszulesen: Es werde nötig sein, dieses Vorgehen bei den zuständigen Stellen zu überprüfen, hieß es dort.

Das kroatische Justizministerium hatte tags zvuor bekanntgegeben, dass die Diözese Porec-Pula das Kloster und die dazugehörigen Grundstücke dem Staat zurückgeben muss. Der Konflikt hatte sich entzündet, nachdem der Vatikan die Diözese aufgefordert hatte, das Kloster den Benediktinern im italienischen Praglia (Padua) zurückzugeben, wogegen diese sich wehrte. Die italienischen Mönche waren vom kommunistischen Regime 1947 enteignet worden. (APA)