(Anklicken zum Vergrößern)
Ruth Bartussek von "feminist attac"-Graz, Mitorganisatorin der internationalen Konferenz "frauen macht sichtbar" in Graz
murlasits

"Die Idee hab ich bei der Generalversammlung von attac im Herbst in Graz aufgeschnappt" erzählt Ruth Bartussek, Mitglied von "feminist attac". "Und weil doch Graz nicht nur Kulturhauptstadt 2003, sondern auch Menschenrechtshauptstadt ist, passt das hier her!" Die Sprache ist hier von "frauen macht sichtbar" – Globalisierung feministisch hinterfragt. Der vom 11. bis 14. September stattfindende und von zahlreichen Expertinnen und Aktivistinnen gestaltete Kongress beschäftigt sich mit den speziellen Auswirkungen von neoliberaler Finanzpolitik und Globalisierung auf Frauen.

Dem Thema Finanz- und Budgetpolitik haftet zumeist eine gewisse Trockenheit, Praxisferne und Unverständlichkeit an. Dem wollen die Konferenz-Organisatorinnen mit ihrer Veranstaltung entgegen treten.

Budgets als Matrix für Gesellschaftsgestaltung

"Ich komme aus dem Veranstaltungsmanagement. Da sind Budgets die deutlichste Widergabe dessen, was als Idee und Plan dahinter steckt." Und mit diesem Zugang beschäftigt sich "feminist attac" auch mit Finanz- und Budgetpolitik im allgemeinen: "Ein Budget ist vielleicht die kürzeste und prägnanteste Form, Zustände, Handlungsstrategien und Gesetzesvorgaben, die es in einem Staat oder Land gibt, darzustellen."

Es gehe darum, dass möglichst viele Betroffenen diese Zusammenhänge erkennen. Vor allem jene, die keine Lobbies hätten, wie zum Beispiel Frauen oder Kinder, könnten bei der Budgeterstellung leichter übergangen werden. Denn, so Bartussek: "Lobbies drücken sich schlussendlich in Budgets aus."

frauen macht sichtbar

Bereits fix teilnehmen werden international bekannte Wissenschafterinnen und Aktivistinnen, unter anderem Maria Mies, Claudia von Werlhof und Mascha Madörin.

Auch bei der Gestaltung wollen die "feminist attac"-Frauen einen alternativen Weg gehen: "Wir werden vom reinen Diskutieren bis hin zur Behandlung von unterschiedlichen Lebens- und Arbeitserfahrungen von Frauen einen weiten Bogen spannen. Der wissenschaftliche Background soll als Unterstützung dienen, die Dinge erfahrbar zu machen. Es wird auch einen künstlerischen Bereich geben. Wir werden also das Thema auf mehreren Ebenen bearbeiten."

Organisatorisch und ideel unterstützend sind mittlerweile unterschiedlichste Gruppen tätig. "Eine Grazer Migrantinnen-Gruppe kümmert sich zum Beispiel um das Kultur-Dolmetschen, der Druck unserer Flyer wird von einer Frauengruppe bezahlt, Praktikantinnen werden mitarbeiten, weil sie am Thema interessiert sind. Diese breite Basis freut mich schon sehr."

Das genaue Programm kann per Email oder Telefon unter der Nummer +43(1)54 641-430 bestellt werden.

(e_mu)