Kabul - Nach dem Abschuss eines US-Hubschraubers mit Dutzenden Soldaten an Bord sind die verantwortlichen Taliban-Kämpfer nach Angaben der Internationalen Schutztruppe bei einem Luftangriff getötet worden. Die ISAF teilte am Mittwoch mit, zu dem gezielten Luftschlag sei es am Vortag in der Provinz Wardak südöstlich von Kabul gekommen. Unter den getöteten Taliban-Kämpfern seien der verantwortliche Anführer Mullah Mohibullah sowie jener Aufständische, der den Schuss abgefeuert habe.

Bei dem Absturz waren am Samstag 30 US-Soldaten sowie 7 afghanische Soldaten und ein afghanischer Übersetzer ums Leben gekommen. Zwar stehe weiterhin nicht fest, ob feindlicher Beschuss die alleinige Absturzursache gewesen sei, teilte die ISAF mit. Der Hubschrauber sei aber von mehreren Aufständischen-Stellungen heraus beschossen worden, als er im Anflug gewesen sei.

Luftangriff

Nach umfangreicher Suche hätten Spezialkräfte Mullah Mohibullah und den Schützen ausfindig gemacht, die sich beide ins Ausland hätten absetzen wollen, hieß es in der Mitteilung der ISAF weiter. In einem Waldgebiet seien die Aufständischen dann aus der Luft heraus angegriffen und getötet worden.

Die ISAF hatte am Montag mitgeteilt, der Absturz sei nach ersten Erkenntnissen auf den Treffer mit einer Panzerfaust-Granate zurückzuführen. Auch die Aufständischen hatten sich zu der Tat bekannt. Es war der schwerste Verlust der USA an einem einzelnen Tag in dem seit zehn Jahren andauernden Afghanistan-Einsatz.

US-Präsident Barack Obama hatte die 30 getöteten US-Soldaten am Dienstag auf besondere Weise geehrt. Er war auf dem US-Stützung Dover im US-Staat Delaware zugegen, als eine Militärmaschine mit den Toten eintraf. (APA)