Bild: Der 27 Meter hohe "LCT One", entworfen von Hermann Kaufmann.

Foto: Cree GmbH

Bild: Tragwerkskonstruktion des LifeCycle Towers.

Foto: Cree GmbH

Angekündigt war der "Prototyp" eigentlich schon für das Vorjahr, die Verhandlungen mit den Vorarlberger Behörden haben sich aber länger gestaltet als angenommen. Doch nun ist es soweit: Ab Mitte September wird am 27 Meter hohen Holz-Hybridhochhaus "LifeCycle Tower" (LCT) gebaut, und zwar auf dem Areal "Rhomberg's Fabrik" in Dornbirn. Die Baugenehmigung zu erhalten war nicht einfach, berichtet Christine Mathis, Sprecherin der Cree GmbH, einer zur Realisierung des LifeCycle Towers gegründeten Tochterfirma der Rhomberg Gruppe. Nach zahlreichen umfangreichen Brandversuchen  habe man nun aber doch den Bescheid erhalten.

Der "LCT1" mit acht Stockwerken ist der "Test-Bau" für die geplante Errichtung des 90 Meter hohen "LifeCycle Tower", der 20 Vollgeschoße haben soll und damit das bei weitem höchste Holzhaus der Welt werden könnte. Die höchsten bisher realisierten Holzbauten in Berlin und London erreichen bei neun Geschoßen jeweils eine Höhe von 30 Metern.

Forschung seit 2009

Eine Forschungsgruppe, der außer Rhomberg noch das Architekturbüro Hermann Kaufmann, das Ingenieurbüro Arup, das oberösterreichische Holzbauunternehmen Wiehag sowie die TU Graz angehören, arbeitet seit zweieinhalb Jahren an der Entwicklung eines städtischen Holz-Hochhauses. Ziel ist das Einsparen von Ressourcen sowie von Energie- und Baukosten ohne Verlust von architektonischer Qualität. Gegenüber einem konventionellen Gebäude aus Stahlbeton ließen sich mit einem Holzhybridhaus die CO2-Emissionen laut Berechnungen um etwa 90 Prozent reduzieren.

Im Wesentlichen wird sich der LifeCycle Tower von anderen Projekten dadurch unterscheiden, dass die tragenden Elemente nicht "beplankt" werden, die Holzstruktur also im Inneren nicht verkleidet wird. Dies soll die Vorzüge des Baustoffes Holz im Innenraum "erlebbar" machen und ist gleichzeitig ein wichtiger Teil des Brandschutzkonzepts.

Der "LifeCycle Tower" wird variabel nutzbar sein, da keine tragenden Trennwände eingesetzt werden müssen. Angedacht ist für den LCT1 allerdings vorrangig die Nutzung als Bürogebäude, so die Sprecherin. Im Frühjahr 2012 soll der Prototyp bezugsfertig sein. (red)