Bregenz - Die Verantwortlichen der Bregenzer Festspiele haben sich am Freitag zur Halbzeit des Festivals in einer Zwischenbilanz "sehr zufrieden" gezeigt. Nach 16 von 33 Festspieltagen und elf "Andre Chenier"-Aufführungen auf der Seebühne wurden 71.275 Besucher gezählt, davon sahen 61.991 Personen das Spiel auf dem See. Festspiel-Sprecher Axel Renner gab in einer Aussendung die Auslastung für die Seebühne weiter mit "knapp 80 Prozent" an. Intendant David Pountney stellte angesichts des bisherigen Verlaufs fest: "Wenn die zweite Halbzeit endet wie die erste, wäre dieser Sommer als überaus gelungen zu bezeichnen."

Renner sprach trotz des sehr wechselhaften Sommerwetters von Wetterglück. Bisher musste lediglich eine Aufführung von der Seebühne ins Festspielhaus verlegt werden - eine Regenabsage kostet je nach Auslastung und Wochentag bis zu 350.000 Euro, eine von den Festspielen abgeschlossene Versicherung greift erst ab der dritten niederschlagsbedingten Absage. Bis zum Ende der Festspiele am 21. August steht die Revolutionsoper von Umberto Giordano inklusive der Freitagabend-Vorstellung noch 13 Mal auf dem Spielplan.

In die Besucherzahl und der daraus resultierenden Auslastung von beinahe 80 Prozent sind laut Renner auch die Gäste der "Andre Chenier"-Generalprobe und der "crossculture night" miteingerechnet. Zum Vergleich: Die bisher letzten beiden Spiele auf dem See - "Aida" (2009/10) und "Tosca" (2007/08) - erreichten Auslastungen von 99 Prozent im ersten und 86 Prozent im zweiten Jahr ("Aida") bzw. 94 und 93 Prozent ("Tosca").

"Dass eine unbekannte Oper auf der Seebühne keinesfalls unpopulär sein muss, beweist Andre Chenier auf eindrucksvolle Weise. Wir sind mit den Buchungen derzeit sehr zufrieden und verzeichnen je nach Wetterlage sprunghafte Anstiege der Nachfrage", erklärte der kaufmännische Direktor Michael Diem. Es gebe aber noch Tickets für alle Vorstellungen in fast allen Kategorien. (APA)