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Fast 50 Jahre nach Beginn des Kuba-Embargos der USA erfasst die Wirtschaftsblockade den Online-Handel in Deutschland: Die Ebay-Tochter PayPal hat Konten von deutschen Ebay-Händlern gesperrt, die kubanische Produkte wie Rum oder Zigarren verkaufen. 

"Der Händler kann weiter seine Artikel bei Ebay verkaufen, kann dies aber nicht über PayPal machen"

PayPal-Sprecher Christoph Hausel bestätigte auf Anfrage, dass der Finanzdienstleister keine Transaktionen für kubanische Produkte abwickeln dürfe, weil er als US-Unternehmen an die Gesetzeslage in den USA gebunden sei. "Der Händler kann weiter seine Artikel bei Ebay verkaufen, kann dies aber nicht über PayPal machen", sagte Hausel. Diese Bestimmungen seien an die Herkunft der Waren gebunden, unabhängig vom Standort des Händlers. 

Händler prüfen Klage gegen PayPal

Betroffen ist unter anderem der Spirituosen-Händler rumundco.de. "Wir haben einen Kompromiss angeboten, doch Paypal ist darauf nicht eingegangen und hat einfach unser Konto gesperrt", sagte Rumundco-Betreiber Thomas Altmann. Allerdings will der Händler die Sperre nicht tatenlos hinnehmen. Gemeinsam mit anderen Betroffenen hat er einen Anwalt beauftragt, eine Klage zu prüfen.

Es ist derzeit nicht klar, ob PayPal auch in Österreich versuche, das Embargo druchzusetzen.

"Kündigt eure Konten"

Vergangene Woche riefen Anonymous und LulzSec rufen Nutzer im Internet auf, ihre Konten bei PayPal zu kündigen. Der Grund: Die anhaltende Sperrung der Konten von Wikileaks - der WebStandard berichtete.  (APA/red)