Die seit Monaten anhaltende Auseinandersetzung zwischen dem Online-Bezahldienst Paypal und diversen Hacker-Zusammenhängen spitzt sich immer weiter zu: Nachdem Anonymous und LulzSec vor wenigen Tagen zur Kündigung von Paypal-Konten aufgerufen hatten - und damit sogar kurzfristig den Aktienkurs des Mutterkonzerns Ebay ins Schlingern brachten - wurde nun bekannt, dass Paypal mehr als 1.000 IP-Adressen an das FBI übergeben hat, dies berichtet "The Hacker News.

Auslöser

Die betroffenen Adressen sollen mit einem Distributed-Denial-of-Service-(DDoS)-Angriff gegen das Unternehmen im vergangenen Dezember im Zusammenhang stehen. Laut Informationen des FBI arbeite man schon seit Beginn der Angriffe eng mit Paypal zusammen, insofern ist die aktuelle Übergabe von Daten wohl nur ein weiteres Steinchen in dieser Kooperation. Bei den 1.000 IP-Adressen soll es sich um jene handeln, die am stärksten an den Angriffen auf Paypal beteiligt waren. Die Daten sollen mit einem "Intrusion Prevention System" von Radware erfasst worden sein.

Zweifel

Ob man mit diesen Informationen wirklich auf führende Persönlichkeiten aus den entsprechenden Zusammenhängen stoßen wird, darf freilich bezweifelt werden. Immerhin wissen diese üblicherweise wie sie ihre IP-Adresse verschleiern können, zumindest wird man so aber wohl auf die Spur des einen oder anderen Botnets kommen. Auch bei früheren Polizeiaktionen gegen DDos-Attacken hat sich gezeigt, dass die Behörden auf diesem Web im besten Fall Mitläufer gefunden haben.

Hintergrund

Auslöser des Konflikts war der Umstand, dass Paypal auf Druck der US-Behörden den Account der Whistleblower-Seite Wikileaks gesperrt hatte. Zahlreiche KritikerInnen verweisen seitdem darauf, dass dieser Schritt ohne jegliche rechtliche Grundlage geschehen sei. In Folge gab es immer wieder gezielte Angriffe gegen den Webauftritt von Paypal, mit dem Vorhaben diesen in die Knie zu zwingen. (red, derStandard.at, 31.07.11)