Kairo - Bei mutmaßlich islamistischen Ausschreitungen sind am Freitag im Norden Ägyptens zwei Menschen getötet und zahlreiche weitere verletzt worden. Rund 150 mit Sturmgewehren bewaffnete Männer mit schwarzen Fahnen, auf denen Parolen wie "Es gibt keinen Gott außer Allah" standen, seien mit Motorrädern und Lastwagen in die Küstenstadt El Arish im Sinai gefahren, berichteten Augenzeugen. Die maskierten Männer hätten eine Polizeiwache zu stürmen versucht, seien aber von Soldaten und Polizisten aufgehalten worden.

Zwei Zivilisten seien getötet und zwölf Rekruten der Polizei verletzt worden, sagte der stellvertretende Gesundheitsminister Hisham Shiha dem Staatsfernsehen. Ein Augenzeuge berichtete, Polizisten und Angreifer hätten sich ein Feuergefecht geliefert. Die Männer hätten zuvor eine Statue des 1981 von Islamisten ermordeten Präsidenten Anwar Sadat beschossen.

Dem Gewaltausbruch war eine friedliche Demonstration von Islamisten vorausgegangen, die sich dafür einsetzten, dass Ägypten in der neuen Verfassung als muslimischer Staat definiert wird. Die Kleinstadt El Arish liegt an der Mittelmeerküste rund 40 Kilometer von der Grenze zum Gazastreifen. (APA)