Die Galaxie NGC 3115 auf einem Kombinationsbild, das auf Daten des Chandra-Teleskops und des VLT der Europäischen Südsternwarte basiert

Bild: X-ray: NASA/CXC/Univ. of Alabama/K. Wong et al; Optical: ESO/VLT

Dem Chandra-Weltraumteleskop ist die erste Röntgenbeobachtung von heißem Gas, das zu einem Schwarzen Loch strömt, gelungen. Die Beobachtungen sollen dabei helfen, zwei fundamentale Probleme der modernen Astrophysik zu lösen: Zu verstehen, wie Schwarze Löcher wachsen und wie sich Materie unter dem Einfluss ihrer starken Gravitation verhält. Die Untersuchung wurde in den "Astrophysical Journal Letters" veröffentlicht.

Besagtes Schwarzes Loch liegt im Zentrum einer großen Galaxie (NGC 3115), die rund 32 Millionen Lichtjahre von der Erde entfernt ist. Während das Gas zum Schwarzen Loch strömt, wird es komprimiert - und dadurch heißer und heller. Den Beobachtungen zufolge beginnt der Temperaturanstieg in etwa 700 Lichtjahren Entfernung zum Schwarzen Loch. Das ist die Schwelle, an der die Bewegung des Gases von der Anziehungskraft des Schwarzen Loches dominiert wird und nach innen fällt. Aus diesem Grenzbereich, dem Bondi-Radius, haben die Forscher errechnet, dass das Schwarze Loch eine Masse hat, die rund zwei Milliarden Mal der Masse unserer Sonne entspricht. (red)