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Image: coffee / 本日のコーヒー, a Creative Commons Attribution (2.0) image from kankan's photostream

Seit der Übernahme von Sun durch Oracle ist viel über Java geschrieben worden, nur wenig davon allerdings über das worum es eigentlich im Kern gehen sollte: Über technische Neuerungen an der Software. Viel mehr standen netzpolitische Diskussionen und vor allem Oracles zeitweise etwas befremdlich anmutendes Verhalten gegenüber der Community im Zentrum.  Nun geht es aber endlich auch wieder um das Kernthema: Oracle hat offizielle die Version 7 der Java-Plattform freigeben.

Neues

Zu den wichtigsten Änderungen gehören die Optimierung von Java für Multi-Core-Systeme, zudem sollen nun dynamische und geskriptete Sprachen besser unterstützt werden. Auch wurde ein neues Join/Fork-Framework aufgenommen, im Bereich Sicherheit verspricht man ebenfalls Verbesserungen. Insgesamt sind an die 9.500 Fehlerkorrekturen in die neue Release eingeflossen. Das JDK 7 ist die erste Version die vollständig auf dem freien OpenJDK basiert, auch deswegen halten sich die Überraschungen in der neuen Version in Grenzen, sind weiter Teile des Codes doch bereits verfügbar gewesen.

Kontrovers

Wenige Stunden nach der Freigabe tauchte dann aber trotzdem gleich die erste handfeste Kontroverse auf: Ein aufmerksamer Blogger hatte sich die offizielle Liste an unterstützten Plattformen angesehen, und war auf gar Bemerkenswertes gestoßen. So heißt es darin, dass Java 7 beim Einsatz in virtuellen Maschinen nur dann offiziell unterstützt wird, wenn man Oracle VM, Virtualbox oder die Solaris Container einsetzt - nicht aber bei Produkten von VMware oder Microsoft. Mittlerweile hat Oracle dies aber dementiert, die entsprechende Seite sei schlicht falsch, man habe hier unvorsichtigerweise ein Oracle-Template verwendet, und offenbar nicht ausreichend geprüft, was dabei rauskommt. Eine Korrektur soll folgen.

Fehlerhaft

Sehr real sind hingegen die ersten Berichte von einem schwerwiegenden Bug im Hotspot-Compiler von Java 7: Dieser kann sowohl zu Abstürzen als auch zur fehlerhaften Berechnungen führen. Betroffen sind unter anderem die Suchmaschinen Lucene und Solr. Von Seiten Oracles heißt es, dass der Fehler erst wenige Tage vor der Release entdeckt worden sein, und in einem späteren Update beseitigt werden soll. Bis dahin rät man den NutzerInnen der betroffenen Software vom Upgrade auf Java 7 ab. (red, derStandard.at, 29.07.11)