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Foto: APA/dpa/Bernd Thissen

Wien - Alternative Heilmethoden werden in Österreich immer beliebter. Bereits jeder Zweite macht sich die Wirkung der Homöopathie zu Nutze. Jeder Vierte hat schon einmal eine Akupunktur über sich ergehen lassen und jeder Fünfte war in physiotherapeutischer Behandlung. Das sind die neuesten Ergebnisse einer market-Trend-Studie vom vergangenen März, die von der Merkur Versicherung in Auftrag gegeben wurde.

In der Befragung zeigte es sich, dass es bei der Verwendung von Naturheilmethoden einen deutlichen Anstieg gab. So hatte 18 Monate davor, im September 2001, hat nur jeder Fünfte die Heilmethode der Akupunktur, die den Leuten am bekanntesten ist, in Anspruch genommen. Auch die homöopathische Behandlung verzeichnete ein Plus von acht Prozent im Vergleich zu 2001. Etwa gleichauf befinden sich die Kneipptherapie, die Bachblüten, die Physiotherapie und die Magnetfeldtherapie.

Nutzung nach Geschlecht

Am intensivsten beschäftigen sich die Frauen mit alternativen Heilmethoden. Bachblüten und Aromatherapie werden von doppelt so vielen weiblichen als männlichen Österreichern genutzt. Ähnliches gilt für Chiropraktik und Homöopathie.

Kritisch betrachtet werden die Bachblüten besonders von Maturanten und Akademikern. Ansonsten werden Handhabungen wie die Akupressur, die Kinesiologie und die Physiotherapie gerne von gebildeteren Personen in Anspruch genommen, während Personen mit Volks- oder Hauptschulabschluss noch Berührungsängste haben. Auch das Alter spielt eine Rolle: Es sind eher die mittleren Altersklassen, also die 30- bis 49-Jährigen, die offen für Neues sind. Nur die Physiotherapie wird häufiger von den über 50-Jährigen in Anspruch genommen.

Regional

Es gibt auch regionale Unterschiede: Während man sich im Westen offener zeigt, ist man im Osten eher weniger von den Alternativen überzeugt. Jedes Bundesland hat sogar seine "Lieblingsnaturheilmethode": Während in Oberösterreich die Homöopathie überdurchschnittlich häufig angewandt wird, sind die Salzburger, Tiroler und Vorarlberger von der Akupunktur überzeugt. Die Wiener, die grundsätzlich skeptisch sind, schwören auf Aromatherapie, während ihre Nachbarn, die Niederösterreicher und Burgenländer dem Chiropraktiker ihr Vertrauen schenken. Schließlich zählen die Kärntner und Steirer auf die Kneipptherapie. (APA)