Wien -  Den DVB-T-Empfänger zu verschrotten wäre verfrüht, auch wenn die Medienbehörde nun den nächsten Standard des Antennenfernsehens ausschreibt. Vor Sommer 2012 will sie entscheiden, wer DVB-T2 in Österreich betreibt. Dieser Betreiber muss bis Mitte 2013 zumindest halb Österreich mit den Signalen versorgen.

Bis zu 20 Kanäle können die zwei ausgeschriebenen TV-Plattformen übertragen; auch HDTV über Zimmerantenne wird mit diesem Standard möglich, dann aber bei insgesamt weniger Programmen. Zum Empfang braucht es eine neue Decoderbox.

Bis zur Ausschreibungsfrist 15. November dürfte sich jedenfalls die ORF-Sendertochter ORS um beide Multiplexe bewerben. Sie zeigte hohes Interesse an der Technologie, dachte laut über hochauflösendes TV und deutsche Privatsender via Antenne nach. Bei Bedarf hat die Behörde einen dritten Multiplex zur Hand.

Die ORS betreibt schon die österreichweiten DVB-T-Plattformen A und B mit ORF 1, ORF 2, ATV, Puls 4, Servus TV, 3sat, ORF Sport Plus und künftig ORF 3.

DVB-T2 bedeute eine "wesentlich ökonomischere Nutzung der Rundfunkfrequenzen", betont Behördenvize Florian Philapitsch. Und Alfred Grinschgl, Manager der Rundfunkregulierung, beruhigt DVB-T-Nutzer mit Parallelbetrieb über "mehrere Jahre". (fid, DER STANDARD; Printausgabe, 28.7.2011)