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Tokio - Die japanische Regierung plant für den Wiederaufbau nach dem schweren Erdbeben einem Zeitungsbericht zufolge die Ausgabe von Anleihen über 89 Milliarden Euro. Zudem sollten zur Finanzierung weiterer Projekte umgerechnet rund 26 Milliarden Euro an Ausgaben gekürzt werden, berichtete die Wirtschaftszeitung "Nikkei" am Sonntag.

Bereits in der vergangenen Woche hieß es in Regierungskreisen, dass für die laufenden Ausgaben zusätzlich 116 Milliarden Euro (13 Billionen Yen) benötigt würden. Über zwei Nachtragshaushalte wurden bereits 53 Milliarden Euro aufgebracht. Acht bis neun Billionen Yen der zusätzlichen 13 Billionen Yen sollen Nikkei zufolge für den Wiederaufbau der Infrastruktur ausgegeben werden. Mit drei Milliarden Yen sollen Schulen gebaut und Arbeitsplätze geschaffen werden. Grundzüge des Wiederaufbauprogramm soll eine Arbeitsgruppe unter der Leitung von Ministerpräsident Naoto Kan noch diesen Monat festlegen.

Parlament gab 25 Milliarden Dollar Beben-Hilfe frei

Am Montag wurde vom Parlament außerdem ein weiteres Hilfsprogramm in Höhe von 25 Milliarden Dollar (17,4 Mrd. Euro) verabschiedet. Der Sonderhaushalt soll den Weg frei machen für den Wiederaufbau der zerstörten Region im Nordosten, für den die drittgrößte Volkswirtschaft bereits in zwei Programmen sechs Milliarden Dollar (4,17 Mrd. Euro) bereitgestellt hat.

Ministerpräsident Naoto Kan hat seinen Rücktritt für die Zeit nach der Verabschiedung des Sonderhaushalts in Aussicht gestellt und sich mit diesem Versprechen die Unterstützung des Parlaments für die Milliardenausgaben gesichert. Kan wurde scharf für sein Krisenmanagement kritisiert. Den Zeitpunkt des Rücktritts ließ er offen.

Das Beben der Stärke 9,0 und eine anschließende Flutwelle haben im Nordosten weite Regionen zerstört. Zudem wurde im Atomkraftwerk Fukushima eins in mehreren Reaktoren eine Kernschmelze ausgelöst. Das Gebiet rund um das AKW kann vorerst nicht wiederbesiedelt werden. (APA/Reuters)